60 Jahre Mauerbau und eine Gulaschkanone
Lotto-Stiftung schüttet wieder Geld für Projekte aus

Sehenswürdigkeit für Touristen: der nachgestellte Checkpoint Charlie zwischen Kreuzberg und Mitte.   | Foto: Dirk Jericho
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Die Lotto-Stiftung Berlin schüttet in diesem Jahr zehn Millionen Euro für 25 Projekte aus. Darunter sind der Kunstparcours am Checkpoint Charly und der Verein Charity for Street Children.

60 Jahre ist der Mauerbau jetzt her. Und am 13. August 2021 wird es vielleicht einer der letzten runden Jahrestage sein, an dem Zeitzeugen live berichten können. Deshalb soll der Checkpoint Charly diesmal zu einem besonderen temporären Gedenkort werden. Statt kommerzialisierten Gedenkens sollen Besucher den zahlreichen Facetten der deutschen Teilung begegnen.

Dafür ist vom 13. bis 15. August eine aufwendige Kunstinstallation geplant. Entlang der alten Mauerlinie zwischen Gropius Bau, Checkpoint Charly und dem Axel Springer Haus entsteht ein raumgreifender Parcours aus Erinnerung und Auseinandersetzung mit der Mauer. Die Installation will sich kreativ und kritisch mit der (De-)Konstruktion von Grenzen und Mauern auseinander. Der Brutalität der Teilung wird die poetische Botschaft gegenübergestellt, dass Grenzen überwindbar sind. Konkret gefördert wird das Projekt mit 682 000 Euro. Veranstalter sind die Kulturprojekte Berlin GmbH und die Stiftung Berliner Mauer.

Über Checkpoint Charlie sicherten die US-Truppen den freien Zugang in den Osten der Stadt. Der Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße 45 war der bekannteste Grenzübergang in Berlin. Geöffnet war er lediglich für Ausländer, Diplomaten und Angehörige der alliierten Streitkräfte. 1963 eröffnete dort das Mauermuseum. Ab Juni 1990 wurde der Grenzübergang demontiert.

Weitere 5900 Euro bekommt der Verein Charity for Street Children für eine neue Gulaschkanone. Die alte Feldküche gab im April 2019 nach 47 Dienstjahren den Geist auf. Die Gulaschkanone gehört zur täglichen Arbeit des Vereins. Denn Charity for Street Children versorgt mit gespendeten Lebensmitteln Obdachlose, Straßenkinder und Jugendliche in Kreuzberg, Wedding und Neukölln mit warmen Mahlzeiten.

Insgesamt fördert die Lotto-Stiftung in diesem Jahr 25 gemeinnützige Projekte in Berlin. Möglich ist das, weil von jedem Lotto-Tipp Geld in die Stiftung fließt und zwar mindestens 20 Cent für jeden eingesetzten Euro. Wohin die Lotto-Mittel fließen, entscheidet der Stiftungsrat.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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