Anwohner der Eisenbahn-Markthalle fühlen sich gestört

Die Markthalle ist inzwischen wieder bei vielen Besuchern beliebt. Der Andrang bringe aber auch negative Begleiterscheiungen, klagen Anwohner. | Foto: Frey
  • Die Markthalle ist inzwischen wieder bei vielen Besuchern beliebt. Der Andrang bringe aber auch negative Begleiterscheiungen, klagen Anwohner.
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Kreuzberg. Beschwerden von Bürgern, die sich wegen Ruhestörungen aller Art um ihre Idylle und ihren Schlaf gebracht fühlen, gibt es in vielen Kiezen im Bezirk. Jüngstes Beispiel: Die Gegend rund um die Markthalle an der Eisenbahnstraße.

In das Gebäude ist nach der Vergabe an die neuen Betreiber, dem Markthalle Neun-Konsortium seit gut einem Jahr neues Leben eingekehrt. Was vor allem Nachbarn in der Pücklerstraße inzwischen mit Argwohn beobachten. Bereits ab 6 Uhr früh werden sie wegen des Lieferverkehrs aus ihrem Schlummer gerissen, so ein Kritikpunkt einer vor sechs Wochen gegründete Anwohnerinitiative. An Markttagen verstärken Händler den Geräuschpegel noch zusätzlich. Weiter auf der Klageliste: Erhebliche Geruchsentwicklung durch Schnitzel und Fisch. Und dass in der Halle auch regelmäßig am Sonntag Veranstaltungen stattfinden, ist den Bewohnern vi-á-vis ebenfalls ein Dorn im Auge. "Wenigstens einen Tag in der Woche sollte Ruhe sein", meinte Birgit Richter, eine der Sprecherinnen der Initiative bei einer Bürgerversammlung am 6. November.Das Markttreiben sei außerdem, ebenso wie die inzwischen vielen Gaststätten im Quartier zu großen Teilen verantwortlich für die nicht mehr hinnehmbare Verkehrssituation. Autos parken die Straßen zu. Touristenbusse warten mit laufendem Motor, bis ihre Fahrgäste wieder aus den Lokalen kommen. Ganz verquer sei auch die Entscheidung des Bezirks gewesen, Stellflächen im Kiez quer zum Gehweg einzurichten. Das verringerte die Bürgersteigfläche und sei eine Gefahr vor allem für Kinder.

Und natürlich fehlte auch der Hinweis auf nächtliches Treiben samt entsprechender Geräuschkulisse nicht. In den Sommermonaten potenziert durch die Außenschankbereiche vieler Lokale. Aber selbst Aktivitäten öffentlicher Ver- und Entsorgung werden mit Missmut beobachtet. Etwa Müllmänner, die in den Morgenstunden ihrer Arbeit nachgehen.

Also eine ganze Litanei samt Lösungsvorschlägen, mit denen sich die beiden Stadträte Dr. Peter Beckers (SPD, Wirtschaft- und Ordnungsamt) und Hans Panhoff (B 90/Grüne, Bauen, Umwelt, Verkehr) auseinandersetzen mussten. Einen flächendeckenden Umbau im Straßenland, etwa in Richtung Einbahnstraßen oder Fußgängerzonen, könne es zumindest in absehbarer Zeit schon allein wegen Geldmangels nicht geben, machte Panhoff klar. Eher möglich seien dagegen einige Verbesserungen im Eingangsbereich der Markthalle. Ebenso werde voraussichtlich im kommenden Jahr ein neuer Zebrastreifen an der Manteuffelstraße eingerichtet.

Beckers stellte verstärkte Kontrollen des Ordnungsamtes gegen Falschparker in Aussicht. "Wir machen das auch in anderen Quartieren, erfahrungsgemäß sorgt das für eine abschreckende Wirkung."

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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