Anwohner der Eisenbahn-Markthalle fühlen sich gestört

Die Markthalle ist inzwischen wieder bei vielen Besuchern beliebt. Der Andrang bringe aber auch negative Begleiterscheiungen, klagen Anwohner. | Foto: Frey
  • Die Markthalle ist inzwischen wieder bei vielen Besuchern beliebt. Der Andrang bringe aber auch negative Begleiterscheiungen, klagen Anwohner.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Beschwerden von Bürgern, die sich wegen Ruhestörungen aller Art um ihre Idylle und ihren Schlaf gebracht fühlen, gibt es in vielen Kiezen im Bezirk. Jüngstes Beispiel: Die Gegend rund um die Markthalle an der Eisenbahnstraße.

In das Gebäude ist nach der Vergabe an die neuen Betreiber, dem Markthalle Neun-Konsortium seit gut einem Jahr neues Leben eingekehrt. Was vor allem Nachbarn in der Pücklerstraße inzwischen mit Argwohn beobachten. Bereits ab 6 Uhr früh werden sie wegen des Lieferverkehrs aus ihrem Schlummer gerissen, so ein Kritikpunkt einer vor sechs Wochen gegründete Anwohnerinitiative. An Markttagen verstärken Händler den Geräuschpegel noch zusätzlich. Weiter auf der Klageliste: Erhebliche Geruchsentwicklung durch Schnitzel und Fisch. Und dass in der Halle auch regelmäßig am Sonntag Veranstaltungen stattfinden, ist den Bewohnern vi-á-vis ebenfalls ein Dorn im Auge. "Wenigstens einen Tag in der Woche sollte Ruhe sein", meinte Birgit Richter, eine der Sprecherinnen der Initiative bei einer Bürgerversammlung am 6. November.Das Markttreiben sei außerdem, ebenso wie die inzwischen vielen Gaststätten im Quartier zu großen Teilen verantwortlich für die nicht mehr hinnehmbare Verkehrssituation. Autos parken die Straßen zu. Touristenbusse warten mit laufendem Motor, bis ihre Fahrgäste wieder aus den Lokalen kommen. Ganz verquer sei auch die Entscheidung des Bezirks gewesen, Stellflächen im Kiez quer zum Gehweg einzurichten. Das verringerte die Bürgersteigfläche und sei eine Gefahr vor allem für Kinder.

Und natürlich fehlte auch der Hinweis auf nächtliches Treiben samt entsprechender Geräuschkulisse nicht. In den Sommermonaten potenziert durch die Außenschankbereiche vieler Lokale. Aber selbst Aktivitäten öffentlicher Ver- und Entsorgung werden mit Missmut beobachtet. Etwa Müllmänner, die in den Morgenstunden ihrer Arbeit nachgehen.

Also eine ganze Litanei samt Lösungsvorschlägen, mit denen sich die beiden Stadträte Dr. Peter Beckers (SPD, Wirtschaft- und Ordnungsamt) und Hans Panhoff (B 90/Grüne, Bauen, Umwelt, Verkehr) auseinandersetzen mussten. Einen flächendeckenden Umbau im Straßenland, etwa in Richtung Einbahnstraßen oder Fußgängerzonen, könne es zumindest in absehbarer Zeit schon allein wegen Geldmangels nicht geben, machte Panhoff klar. Eher möglich seien dagegen einige Verbesserungen im Eingangsbereich der Markthalle. Ebenso werde voraussichtlich im kommenden Jahr ein neuer Zebrastreifen an der Manteuffelstraße eingerichtet.

Beckers stellte verstärkte Kontrollen des Ordnungsamtes gegen Falschparker in Aussicht. "Wir machen das auch in anderen Quartieren, erfahrungsgemäß sorgt das für eine abschreckende Wirkung."

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 228× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 988× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 649× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.138× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.026× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.