Ausstellung über das NS-Pogrom vom 9. November 1938
Ausgerichtet von den Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Neuen Synagoge Berlin - Centrum Judaicum und der Topographie des Terrors, zeigt die Dokumentation zahlreiche Fotografien und Schriftstücke über die Brände, die am 9. November 1938 im Rahmen einer konzertierten Aktion überall in Berlin und im Deutschen Reich gelegt wurden. Deklariert war die von Hitler gebilligte und von seinem Propagandaminister Joseph Goebbels organisierte und durch Brandreden befeuerte Aktion als "Antwort" des deutschen Volkes auf das Attentat des aus Hannover stammenden Herschel Grynszpan am 7. November 1938 auf Ernst vom Rath, Legationsrat an der deutschen Botschaft in Paris. Der Anschlag wurde von der NS-Propaganda bereitwillig als Beweis einer jüdischen Weltverschwörung ausgeschlachtet. Binnen weniger Stunden weitere sich die so genannte Reichskristallnacht zu einem antijüdischen Gewaltakt aus, wie es ihn in Deutschland so noch nie gegeben hat. In der Pogromnacht drangen Partei- und SA-Schläger mit Äxten, Brechstangen, Hämmern, Messern, Schusswaffen, Fackeln und anderen Gegenständen in unzählige Synagogen ein, steckten sie in Brand und raubten, was ihnen unter die Finger kam. Das gleiche geschah mit jüdischen Geschäften sowie mit Wohnungen.
Die Ausstellung zeigt Bilder von brennenden Gotteshäusern und anderen Gebäuden. Nach dem 9. November 1938 lagen etwa 1400 Synagogen in Schutt und Asche, rund 7500 Geschäfte waren ausgeraubt und niedergebrannt, etwa 30.000 Juden wurden als "Vergeltung" für das Attentat in die KZ eingeliefert, aus denen viele nicht mehr lebend heraus kamen.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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