BVV-Ausschuss für Gleichstellung gegen Umbenennung
Inzwischen sieht es aber nicht mehr nach einem allgemeinen Konsens aus. Denn eine Mehrheit im Ausschuss für Gleichstellung lehnte das Anliegen ab. Die Begründung ist unschwer zu erraten. Peter Fechter war ein Mann und hatte damit das falsche Geschlecht, um auf diese Weise eine Würdigung zu erhalten. Denn nach einem BVV-Beschluss sollen in Friedrichshain-Kreuzberg Straßen nur noch nach Frauen benannt werden. Zwar ist der Bezirk in der Zimmerstraße gar nicht zuständig, weil die fast vollständig zu Mitte gehört. Aber mit dem von der CDU eingebrachten Antrag sollte dem Nachbarbezirk ein eindeutiges Votum aus Friedrichshain-Kreuzberg pro Peter Fechter übermittelt werden.
Zumal auch in Mitte die Umbenennungs-Debatte andauert. Statt einer Straße wird dort teilweise der Ausbau der Peter-Fechter-Stele in der Zimmerstraße zu einem Mahnmal favorisiert.
Dass jetzt versucht wird, den Antrag mit Hilfe der Frauenfrage abzuwehren oder auf die lange Bank zu schieben, findet der CDU-Fraktionsvorsitzende Götz Müller nicht nachvollziehbar. "Es gab in Friedrichshain-Kreuzberg bereits zwei Ausnahmen von dieser Regel", erinnert er. Einmal 2005, als große Teile der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße umbenannt wurden und aktuell in Friedrichshain, wo die Gabelsbergerstraße künftig Silvio-Meier-Straße heißen soll. "Ausgerechnet bei Peter Fechter jetzt auf dieses Postulat zu pochen, halte ich für ziemlich schäbig", meint Müller.
Widerstand gegen den neuen Namen kommt, so ist zu hören, auch von einigen Geschäftsleuten und Büros in der Zimmerstraße. Sie führen vor allem Kosten ins Feld, die ihnen dadurch entstehen. Zum Beispiel für den Neudruck von Briefpapier oder Visitenkarten...
Beschäftigen mit dem Thema müssen sich in Friedrichshain-Kreuzberg auch noch die Gedenktafelkommission und der Kulturausschuss. Das soll noch in diesem Monat passieren.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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