Das Filmtheater Sputnik feiert 25. Geburtstag

25 Jahre gibt es das Kino Sputnik am Südstern. Seit fünf Jahren ist Andrea Stosiek dort Chefin. | Foto: Frey
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Kreuzberg. Zugegeben, der Weg ist etwas beschwerlich. Nur eine Treppe führt in die fünfte Etage. Dort erwartet den Besucher eine mehr als 300 Quadratmeter große Etage mit Bar, Sitzecken und vor allem zwei Kinosälen. Willkommen im Sputnik am Südstern.

Das Filmtheater feiert in diesen Tagen seinen 25. Geburtstag. Vom 20. bis 30. November gibt es deshalb ein Jubiläumsprogramm mit Kino-Klassikern und weiteren Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte.

Eröffnet wurde das Sputnik am Südstern 1988 als Ableger des gleichnamigen Programmkinos im Wedding. Seither fanden dort mehr als 73 000 Vorstellungen an 9125 Spieltagen statt. Während der 25 Jahre gab es verschiedene Betreiber und Besitzer. Seit 2008 ist Andrea Stosiek Sputnik-Chefin. Die 39-Jährige landete zwei Jahre zuvor als Filmvorführerin über den Dächern von Kreuzberg.

Kino, das wird schnell klar, ist für Andrea Stosiek viel mehr als ein Beruf. "Es ist die Verbesserung des Lebens", zitiert die 39-Jährige einen Satz des französischen Regisseurs Francois Truffaut. Die Aussicht auf ein dickes Bankkonto sei zwar weniger gegeben, dafür aber umso mehr Spaß bei der Arbeit. Etwa die Chance, besondere Filme zu entdecken und sie dem Publikum nahe zu bringen. "Natürlich mache ich auch Kompromisse an den Massengeschmack. Aber ich muss dahinter stehen können."

Mit der Mischung zwischen Blockbustern und eher weniger Mainstream kompatiblen Arbeiten sei sie gerade in den vergangenen Jahren ganz gut gefahren, sagt Andrea Stosiek. "Wir haben hier eine ganze Menge Stammkunden, nicht nur aus dem Kiez, sondern auch aus anderen Teilen Berlins." Verstärkt registriert sie inzwischen auch Interesse von vor allem jungen Zuwanderern aus vielen Ländern. Was sich ebenfalls im Programm niederschlägt.

Dazu kommen besondere Vorstellungen wie dem "Open Screening" an jedem dritten Mittwoch im Monat. Dort können Filmemacher ohne Anmeldung Kurzfilme von maximal 25 Minuten Länge präsentieren. Beginn ist jeweils um 20 Uhr und das bei freiem Eintritt. Seit fünf Jahren gibt es dieses Angebot und mit dem Open Screening am 20. November beginnen gleichzeitig die Jubiläumsveranstaltungen.

In den Tagen danach stehen unter anderem eine Aufführung des Pink Floyd-Klassikers "The Wall" am 21. November um 22 Uhr oder ein Stummfilmkonzert am Sonnabend, 23. November, 21 Uhr auf dem Programm. Die Band Tronthaim vertont live die Bilder von "Sinfonie der Großstadt", der legendären Berlin-Hommage aus dem Jahr 1927. Und am 28. November findet im Sputnik der Bundesstart von "Tore tanzt" statt, einschließlich anschließendem Gespräch mit der Regisseurin Katrin Gebbe.

Aber nicht nur als Kino-, sondern auch als Konzert- und Party-Location ist das Sputnik inzwischen bekannt. Und die Räume können auch für private Veranstaltungen gemietet werden. Beliebt ist natürlich nicht zuletzt der Rundblick vom Dach.

Zumindest bis zum Jahr 2020 hat Andrea Stosiek eine gewisse Planungssicherheit. So lange läuft ihr Mietvertrag. In den vergangenen Jahren hat sie einiges investiert und hofft, dass sie erst einmal nicht zu neuen größeren Ausgaben gezwungen wird. Mit einer Ausnahme: "Ich wünsche mir, dass wir endlich mit einem Aufzug erreicht werden können."

Das Sputnik befindet sich in der Hasenheide 54 in den Höfen am Südstern.

Mehr zum Kino- und Jubiläumsprogramm unter www.sputnik-kino.com.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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