Kreuzberg. Für das Dragonerareal zwischen Rathaus Kreuzberg und Obentrautstraße muss ein neuer Eigentümer gesucht werden. Der bisherige, die ABR German Real Estate aus Hamburg hat inzwischen angekündigt, vom Kaufvertrag zurückzutreten.
Die ABR hatte das etwa fünf Hektar große Grundstück 2012 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) erworben. Vorangegangenen war eine Ausschreibung nach dem Höchstbieterverfahren. Der Preis soll bei mehr als 20 Millionen Euro gelegen haben.
Als Grund für den Rückzug gibt das Immobilienunternehmen "veränderte wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen" an. Gemeint sind damit wohl die zahlreichen Wünsche und Forderungen, mit denen die ABR bereits zu Beginn des Bürgerbeteiligungsverfahren konfrontiert war. Unter anderem wurde verlangt, einen Teil der geplanten Wohnungen zu einem günstigen Mietpreis um 5,50 Euro pro Quadratmeter anzubieten. Auch der Bau von öffentlichen Einrichtungen, etwa eine Kita, gehörte zu diesem Katalog. Ebenso wie die Idee, einen Teil des erwarteten Gewinns der ABR für die Allgemeinheit abzuschöpfen. Auch mit diesem Geld könnte kostengünstiger Wohnraum finanziert werden. Zudem wurde beschlossen, dass es einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan erst nach der Bürgerbeteiligung und nicht bereits parallel dazu geben soll. Auch das könnte für den Eigentümer weitere Risiken barg bedeuten. Er konnte so lange weder seiner Bank, noch möglichen Investoren exakte Zahlen oder erwartete Renditen vorlegen.
Damit steht in Sachen Dragonerareal wohl wieder alles auf Anfang. Erwartet wird jetzt eine neue Ausschreibung. Auch dafür werden aus der Bezirkspolitik bereits konkrete Forderungen erhoben. Ein Antrag von Bündnis 90/Grüne will erreichen, dass die BIMA die nächste Käufersuche nicht nach dem Höchstpreisverfahren durchführt. Stattdessen müsse es ein Konzeptverfahren geben, wobei Bewerbern Vorrang eingeräumt werden soll, "die eine soziale und ökologische Entwicklung des Geländes anstreben". Konkret sei zum Beispiel zu prüfen, ob es zu günstigen Konditionen an eine städtisches Wohnungsbaugesellschaft veräußert werden kann. Die SPD spricht sich dafür aus, die Hälfte der Wohnungen einem landeseigenes Immobilienunternehmen zu überlassen. 30 Prozent der gesamten neuen Wohnfläche sollen nach Ansicht der Sozialdemokraten als gefördertes und preisgünstiges Angebot abgegeben werden. Beide Anträge wurden an den Ausschuss für Stadtentwicklung überwiesen.
Thomas Frey / tf
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