Standort in der Schlesischen Straße ist bis auf Weiteres geschlossen
Denn der Standort in der Schlesischen Straße 27a wird zum 30. Juni geschlossen. Das gelte zunächst bis zum Herbst, teilte der zuständige Stadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke) mit. Er begründet die Entscheidung mit dem vom Senat auferlegten Personalabbau. Im gesamten Bereich der Bürgerdienste müssen zwölf Stellen gestrichen werden. Im Standesamt, dem Wohnungsamt oder bei der Einbürgerungsbehörde könne das Personal unmöglich noch weiter reduziert werden. Deshalb bliebe nur das Bürgeramt als größte Abteilung. Die sieben Mitarbeiter, die derzeit noch in der Schlesischen Straße arbeiten, sollen auf die beiden verbliebenen Ämter in den Rathäusern Friedrichshain und Kreuzberg verteilt werden.
Die mögliche Schließung eines Bürgeramtes listete der Bezirk bereits Anfang 2013 als eine eventuelle Konsequenz der Stellenkürzungen auf. Auch dort war schon konkret von der Schlesischen Straße die Rede. Bisher hat die BVV diesem Katalog aber noch nicht zugestimmt. Seit Frühjahr gibt es in der Schlesischen Straße nur noch Sprechzeiten nach vorheriger Terminvereinbarung. Das ist zwar in Sachen Personal besser zu organisieren, zeigte aber negative Auswirkungen auf die Kosten- und Leistungsrechnung. Denn dadurch wurden weniger Kunden bedient.
Retten möchte der Stadtrat den Standort mit der Idee eines Ausbildungsbürgeramtes. Angehende Verwaltungsmitarbeiter sollen dort unter Anleitung erfahrener Kollegen eingesetzt werden. Scheitert dieses Vorhaben, wäre das Aus für dieses Bürgeramt wohl endgültig. Nicht verlassen will sich Mildner-Spindler auf Aussagen des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), nach denen der Personalabbau möglicherweise etwas abgemildert wird. "Wenn das so kommt, werden wir im Amt für Bürgerdienste sofort reagieren." Aktuell seien das nicht mehr als vage Ankündigungen.
Alle Dokumente, die in den vergangenen Tagen noch in der Schlesischen Straße beantragt wurden, werden nach dem 1. Juli im Bürgeramt im Rathaus Kreuzberg, Yorckstraße 4-11, ausgehändigt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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