Mit Graffiti-Kunst gegen Schmierereien
Hortkinder gestalten Fassade einer Gasdruckstation mit Planetenmotiven

Henry Dohse, Horterzieher an der Ludwig-Bechstein-Grundschule, und die Kinder der AG Graffiti Jayson, Niklas, Ibra, Caroline und Georg. Alle gemeinsam sind stolz auf ihr Graffiti-Kunstwerk.  | Foto: Andreas Wendt/NBB
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  • Henry Dohse, Horterzieher an der Ludwig-Bechstein-Grundschule, und die Kinder der AG Graffiti Jayson, Niklas, Ibra, Caroline und Georg. Alle gemeinsam sind stolz auf ihr Graffiti-Kunstwerk.
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Die Gasdruckstation der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg vor der Ludwig-Bechstein-Grundschule wurde in der letzten Zeit immer wieder zu einem Ärgernis für Anwohner, aber auch Schüler, Lehrer und Eltern der Grundschule. Die Fassade war hässlich beschmiert. Jetzt haben Hortkinder die Initiative ergriffen und der Station ein neues, ansprechendes Outfit gegeben.

Zahlreiche Himmelskörper in verschiedenen Farben und Größen ziehen jetzt auf schwarzem Untergrund ihre Bahnen. Das einst unansehnliche Stationshäuschen haben Kinder der AG Graffiti künstlerisch gestaltet. Die Idee, der Technik-Station der NBB eine künsterlische Generalüberholung zu verpassen, hatte Friedo Hehmann, koordinierender Erzieher im Hort der Bechstein-Grundschule. „Unsere Schule ist eine der wenigen Brennpunktschulen im Bezirk. Auch deshalb wollen wir den Kindern vermitteln, dass sie für ihre Umgebung direkt verantwortlich sind und diese auch direkt mit verändern können“, sagt Hehmann. „Die Kinder sollen verstehen, dass es ihre Umwelt und auch ihre Stimme ist, die etwas bewirkt,“ erklärt der Erzieher weiter.

Mit Spraydosen und Schablone

Mit Unterstützung der NBB Netzgesellschaft haben bis zu fünf Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren die Station, die mit ihrer Technik im Innern die Anwohner in Lankwitz wie auch die Schule und andere Einrichtungen mit Gas zum Heizen und Kochen versorgt, in eine „Weltraumstation“ verwandelt. „Wir haben die Motive nicht vorgegeben“, sagt Henry Dohse, der gemeinsam mit Friedo Hehmann die Aktion begleitete und den Zweit- bis Sechstklässlern bei ihrer Arbeit mit Spraydosen und Schablonen über die Schulter schaute. Ganz nebenbei haben die beiden Erzieher dem Graffiti-Nachwuchs vermittelt, dass ein Graffito nicht gleich auch ein Graffito ist, sondern auch eine Straftat sein kann.

Verschönern schützt vor Vandalismus

Nicht nur die Anwohner und Passanten, die Zeuge der Aktion wurden, sind begeistert von dem Ergebnis. Auch Stadträtin Maren Schellenberg (B’/Grüne) freut sich und bedankte sich bei den jungen Künstlern und ihren Erziehern für das gelungene Werk und der NBB Netzgesellschaft dafür, dass sie ihr Objekt zur Verfügung gestellt hat. „Der beste Schutz vor Vandalismus ist es, die grauen Flächen mit kreativen Mitteln zu verschönern“, sagt Schellenberg. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet, würden sie die Lebensqualität in den Kiezen erhöhen und einen willkommenen Farbfleck in die Wohngebiete zaubern.

Nächstes Projekt schon in Planung

Das Projekt hat den Kindern offensichtlich Lust auf mehr gemacht. Im Gemeindepark Lankwitz würden sie sich gern mit weiteren Motiven an einer freien Wand versuchen – natürlich mit offizieller Genehmigung. Außerdem wollen die Erzieher mit den Kindern im Schwarzen Weg eine kaputte Bank wieder herrichten.

Henry Dohse, Horterzieher an der Ludwig-Bechstein-Grundschule, und die Kinder der AG Graffiti Jayson, Niklas, Ibra, Caroline und Georg. Alle gemeinsam sind stolz auf ihr Graffiti-Kunstwerk.  | Foto: Andreas Wendt/NBB
Mit Spraydose und Schablone verwandeln die Grundschüler die NBB-Station in ein Kunstwerk.  | Foto: Andreas Wendt/NBB
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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