Sommerkurs des Bezirksamtes als Prävention
DLRG warnt vor sinkender Anzahl Kinder, die sich sicher im Wasser bewegen können

Was gibt es Schöneres im heißen Sommer als Abkühlung beim Badespaß? Ein unbeschwertes Vergnügen ist das aber nur, wenn die Kinder schwimmen können.
  • Was gibt es Schöneres im heißen Sommer als Abkühlung beim Badespaß? Ein unbeschwertes Vergnügen ist das aber nur, wenn die Kinder schwimmen können.
  • hochgeladen von Berit Müller

Nicht einmal die Hälfte aller Kinder im Lande kann nach der vierten Klasse sicher schwimmen, das hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ermittelt. Eine besorgniserregende Entwicklung, denn Ende der 1980er-Jahre waren dazu noch über 90 Prozent dieser Altersklasse in der Lage. Das Bezirksamt Lichtenberg setzt dem Trend ein Angebot entgegen: kostenloses Ferienschwimmen.

Ferien in Berlin und tropische Hitze – was liegt näher, als sich im Freibad oder an einem der vielen Seen in der Umgebung mit einem Sprung ins Nass abzukühlen? Der Spaß lässt sich aber nur richtig unbeschwert genießen, wenn man schwimmen kann. Doch immer weniger Kinder beherrschen das tatsächlich, selbst viele Jugendliche und Erwachsene können sich nicht ordentlich über Wasser halten und darin fortbewegen.

Die DLRG hat durch eine von ihr in Auftrag gegebene, repräsentative forsa-Umfrage erfahren, dass es mit der Schwimmfähigkeit der Grundschüler im ganzen Land nicht weit her ist. Die Studie hatte für 2017 ergeben, dass 59 Prozent der Kinder am Ende der vierten Klasse keine sicheren Schwimmer waren. DLRG-Präsident Achim Haag macht unter anderem die dürftigen Bedingungen für die Schwimmausbildung verantwortlich. So erhöhe sich die Zahl der geschlossenen und/oder vor einer Schließung stehenden Bäder ständig, klagt er. „Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Folgen bekommen wir alle zu spüren. 20 bis 25 Prozent aller Grundschulen bieten keinen Schwimmunterricht mehr an, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht.“

Weil Schwimmbäder fehlen

Seit Jahren kritisiert die Gesellschaft immer wieder, dass sich die Rahmenbedingungen fürs Schwimmenlernen verschlechtern. „Wir müssen Bäder erhalten, Bäder bauen! Schließungen gehen zu Lasten der Wassersicherheit der Bevölkerung“, so Haag.

Die DLRG hat unter dem Titel „Rettet die Bäder“ Ende Oktober 2018 eine bundesweite Online-Petition ins Leben gerufen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. 50 000 Unterschriften waren bereits im Februar erreicht, damit hätte die Petition direkt an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags übergeben werden können. Im April wurde sie jedoch verlängert, um über die Sommermonate dort Unterstützer zu finden, wo es so wichtig ist, schwimmen zu können: an den über 2000 Badestellen im Land, an denen die DLRG präsent ist.

Das Bezirksamt Lichtenberg will mit einem eigenen Angebot dazu beitragen, dass wieder mehr Kinder gut schwimmen können. Es bietet Ende Juli, Anfang August im Sommerbad Wuhlheide (Nachbarbezirk Treptow-Köpenick) einen kostenlosen Kurs an: Er richtet sich an Lichtenberger Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. „Ich finde es enorm wichtig, dass alle Grundschüler sich sicher im Wasser fortbewegen können“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Jedes Jahr gibt es Badeunfälle, die oft tragisch enden. Das muss nicht sein.“

Schnell zum Seepferdchen

Die teilnehmenden Mädchen und Jungen können dreimal pro Woche, jeweils von 10 bis 12 Uhr, die gratis Schwimmkurse besuchen. Wer alle Termine wahrnimmt, sollte bis zum Ende der Sommerferien in der Lage sein, das Seepferdchen-Abzeichen zu erlangen. Das Ferienschwimmen findet an folgenden Tagen statt: Dienstag, Donnerstag und Freitag, 16., 18. und 19. Juli; Montag, Mittwoch und Freitag, 22., 24. und 26. Juli sowie Montag, Mittwoch und Freitag, 29. und 31. Juli, außerdem am 2. August.

Zur Anmeldungen und ausführlichen Informationen geht's unter ferienschwimmen@lichtenberg.berlin.de.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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