Kreativitätsgymnasium muss umziehen

Thomas Mosebach hätte dem Privatgymnasium gerne den Umzug erspart. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Das private Kreativitäts-Gymnasium zieht aus dem Schulhaus in der Rüdigerstraße 76 bis Ende August aus. Der Bezirk will das Gebäude zunächst nutzen, um Flüchtlinge in Willkommensklassen zu unterrichten. 2017 soll hier dann eine öffentliche Sekundarschule entstehen.

Über ein Jahr lang kämpfte der Verein "Die Kappe" um den Standort in der Rüdigerstraße 76. Jetzt ist klar: das Privatgymnasium wird Ende August aus dem Schulhaus ziehen. "Die Unsicherheit bei den Eltern wuchs immer mehr", weiß Thomas Mosebach, der Vorsitzende des Vereins. Zählte die Schule noch vor einem Jahr rund 80 Schüler, sind es heute noch 50 Jungen und Mädchen, die hier Unterricht erhalten. Denn viele Eltern haben mit dem Kampf um den unsicheren Standort ihre Kinder aus der Schule genommen.

Das Kreativitätsgymnasium, wie sich die Privatschule nennt, wird mit dem Auszug aber nicht aufgelöst. "Wir ziehen mit vier Jahrgangsstufen in das Schulhaus in die Strausberger Straße 38. Hier betreibt unser Träger eine Grundschule, in der rund 330 Schüler lernen", erklärt Mosebach. "Die Entscheidung fiel uns nicht leicht. Doch angesichts der Unterstützung der Lehrer und vieler Eltern wollen wir weitermachen."

Der Umzug habe den Betrieb der Schule an den Rand der Existenz gebracht. Trotz der schwierigen Situation bekräftigt Mosebach: "Alle anstehenden Prüfungen – vom Mittleren Schulabschluss bis hin zum Abitur – sind erstmal gesichert." Allerdings soll im Schuljahr 2016/ 2017 keine neue 7. Klasse mehr aufgebaut werden. "Wir planen erst mit dem Schuljahr 2017/ 2018 neue Schüler für eine 7. Klasse aufzunehmen."

Das Schulhaus in der Rüdigerstraße 76 ist seit einem Jahr Zankapfel zwischen "Die Kappe" und dem Bezirksamt. Ende 2014 hatte das Amt den Mietvertrag für das Haus nicht mehr verlängert – völlig unerwartet für den freien Träger der Schule. Dabei hatte der beim Bezug des Hauses im Jahr 2010 noch einen Erbbaupachtvertrag in Aussicht gestellt bekommen, der über Jahrzehnte verbindlich sein sollte. Der Verein sanierte das marode Schulhaus mit öffentlichen Mitteln aus dem Programm Stadtumbau Ost und wendete hierfür auch Eigenmittel in Höhe von knapp 450 000 Euro auf.

Doch der Bezirk macht seinen Anspruch auf das Schulhaus geltend. Hier soll eine öffentliche Schule für rund 300 Schüler eingerichtet werden. Nach Auskunft der Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD) gegenüber der Berliner Woche soll das Gebäude nach Auszug des Privatgymnasiums für den Unterricht der Willkommensklassen genutzt werden. Denn noch immer sind rund 300 Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft bisher ohne Unterricht. "Am 1. August 2017 soll am Standort eine öffentliche Sekundarschule eröffnen", sagt sie. Bis dahin könnte auch ein Mobiler Ergänzungsbau das Schulhaus mit zusätzlichen Unterrichtsräumen erweitern. So fänden bis zu 500 Schüler am Standort Platz. Durch den starken Zuzug im, die steigenden Geburtenzahlen sowie die Flüchtlingsunterbringung rechnet die Schulstadträtin mit sieben zusätzlichen Schulen, die nach jetzigem Stand bis zum Jahr 2020 in Lichtenberg neu entstehen müssen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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