Entscheiden über eigenes Budget
Zum zweiten Mal sind Schülerhaushalte in Lichtenberg gestartet
Es ist ein Projekt, das den Nachwuchs ganz praktisch an Mitbestimmung heranführt: Die Senatsverwaltung für Bildung und das Bezirksamt spendieren Schulen ein Budget von je 1500 Euro, über dessen Verwendung nicht die Erwachsenen, sondern die Schüler entscheiden. In den Genuss eines sogenannten Schülerhaushalts kommen nun zum zweiten Mal in Folge ausgewählte Lichtenberger Schulen.
Ihre Zahl hat sich verdoppelt, denn in diesem Jahr bekommen sechs Schulen die Extra-Etats: Neben der Robinson-Grundschule, dem Barnim- und dem Immanuel-Kant-Gymnasium, die schon 2018 Erfahrungen mit dem Projekt gesammelt haben, probieren es nun drei weitere: die Grundschule am Roederplatz, die Bernhard-Grzimek-Schule und die Schule am Breiten Luch.
Die Schülerhaushalte geben Jugendlichen Platz für ihre eigenen Ideen – und die Chance, diese umzusetzen. „Sie erfahren Wertschätzung und werden als Ansprechpersonen in der Schule wahrgenommen“, sagt Jugendstadträtin Katrin Framke (parteilos für Die Linke). Sinn und Zweck ist es, dass die Schülerschaft der ausgewählten Bildungseinrichtungen ganz allein, allerdings in einem demokratischen Verfahren, entscheidet, was vom Geld angeschafft wird beziehungsweise in welche Vorhaben es fließt.
Andere Perspektive als Erwachsene
„Jugendliche haben oft eine andere Perspektive“, so Schulstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). „Das zeigen auch die bisherigen Ideensammlungen – mit sehr interessanten Vorschlägen, die in der Priorität von Erwachsenen bislang keine oder nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben.“
Daher will das Bezirksamt eine Finanzierungsmöglichkeit finden, damit künftig noch weitere Schulen am Demokratie-Projekt teilnehmen können. Die Servicestelle Jugendbeteiligung steht den ausgewählten Schulen wie schon 2018 mit Rat zur Seite, sie übernimmt die pädagogische Begleitung.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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