Chronist von Hohenschönhausen – Ein Nachruf

Anfang 2015 ist noch das Büchlein "Hohenschönhausen neu gesehen" erschienen. Der im Dezember verstorbene Dr. Rolf Meyerhöfer zählte zum Autorenteam. | Foto: Wrobel
  • Anfang 2015 ist noch das Büchlein "Hohenschönhausen neu gesehen" erschienen. Der im Dezember verstorbene Dr. Rolf Meyerhöfer zählte zum Autorenteam.
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Lichtenberg. Der Förderverein Schloß Hohenschönhausen trauert um sein langjähriges Mitglied Dr. Rolf Meyerhöfer. Die Berliner Woche veröffentlicht den Nachruf des Fördervereins:

Wir sind tief betroffen vom Ableben unseres Freundes, Dr. Rolf Meyerhöfer. Der Chronist von Hohenschönhausen ist am 26. Dezember 2015 im Alter von 75 Jahren überraschend gestorben. Einen großen Teil seines Lebens widmete der frühere Mathematik- und Physiklehrer dem Ehrenamt und konnte so viele Menschen für die Geschichte ihrer Heimat begeistern. 1985 zog er zusammen mit seiner Frau Doris nach Neu-Hohenschönhausen an den Mühlengrund. Der heutige Ortsteil und frühere Bezirk wurde nicht nur zu seinem Lebensmittelpunkt, sondern auch Gegenstand seiner chronistischen Arbeit.

Fast zwei Jahrzehnte lang engagierte sich Rolf Meyerhöfer im Förderverein Schloß Hohenschönhausen. Dabei gehörte er zu den wenigen, die sich 1998 zusammenschlossen, um das mehr als dreihundertjährige Gutshaus in der Hauptstraße 44 zu erhalten und zu einem kulturellen Begegnungsort zu machen. Zu seinen Verdiensten zählt, die Geschichte des Hauses in Zusammenarbeit mit den Vereinsmitgliedern zutage gefördert zu haben und damit seine Bedeutung ans Licht zu bringen. Als Mitglied im Vorstand des Fördervereins hatte Rolf Meyerhöfer großen Anteil an der Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit. Anlässlich wichtiger Jahrestage kuratierte er wichtige Ausstellungen, etwa zur ersten urkundlichen Erwähnung Lichtenbergs 1288. Er befasste sich aber auch mit der Geschichte bedeutender Persönlichkeiten des Bezirks, etwa dem preußischen Reformer Christian Friedrich Scharnweber (1770–1822) oder dem Erfinder Paul Schmidt (1868–1948).

Rolf Meyerhöfer war ein begeisterter Geschichtenerzähler. Ihm war es eine Herzensangelegenheit, bislang wenig beachtete Aspekte zur Entwicklung der Großsiedlung Neu-Hohenschönhausen den neuen Anwohnern nahe zu bringen. Sein fundiertes Wissen über den heutigen Ortsteil hielt er in zahlreichen Publikationen fest. Kult-Status genießen die Broschürenreihen "Hohenschönhausener Kalenderblätter" und "Hohenschönhausen gestern und heute". Zuletzt konnte der Förderverein Rolf Meyerhöfer für die aktuellen Planungen am 300-seitigen Band "Neue Schlossgeschichte" zur Historie des Gutshauses gewinnen.

Das Engagement von Rolf Meyerhöfer wurde 2015 in einer Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg öffentlich gewürdigt. Wir, Vorstand und Mitglieder des Fördervereins Schloß Hohenschönhausen, verneigen uns vor einem bemerkenswerten Bürger: Dr. Rolf Meyerhöfer (1940–2015) kann als Chronist des 'neuen' Hohenschönhausen gelten, wie Gustav Berg (1883–1970) als Chronist des 'alten' Hohenschönhausen gilt. Vorstand Förderverein Schloß Hohenschönhausen e.V./ KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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