Das war das Jahr 2015 in Lichtenberg

Am 22. Januar wurde Birgit Monteiro (SPD) zur Bürgermeisterin gewählt. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Und wieder geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Traditionell der Zeitpunkt, einmal kurz auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken und einige Berliner-Woche-Schlagzeilen und Geschichten Revue passieren zu lassen.

Januar

Das Jahr beginnt mit der Wahl der neuen Bürgermeisterin. Der Sozialdemokratin Birgit Monteiro gelingt es erst im zweiten Wahlgang, die Mehrheit der Stimmen der Bezirksverordneten zu erhalten. Monteiro tritt die Nachfolge von Andreas Geisel (SPD) an, der Ende 2014 zum Senator für Stadtentwicklung und Umwelt berufen wurde.

Die Pläne für den Bau eines Containerdorfes für Flüchtlinge am Hausvaterweg 21 werden von den Anwohnern in Falkenberg kritisiert. Aufgrund der Einwände verkleinert das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) den Standort und errichtet Container für 280 Menschen, statt wie ursprünglich geplant für 480.

Februar

Der Wohnungsbau im Bezirk boomt. Viele Kleingärtner fürchten, verdrängt zu werden. Die Bezirksverordneten und das Bezirksamt wollen die Kleingartenanlagen deshalb planungsrechtlich sichern.

Der Bezirk erhält aus dem Sondervermögen "Infrastruktur Wachsende Stadt" rund sechs Millionen Euro. Damit werden die Turnhallen der Bernhard-Grzimek-Schule saniert, ferner die Schule am Ostseekarree und die Schule am Grünen Grund.

Die St.-Konrad-von-Parzham-Kirche feiert ihr 75-jähriges Weihejubiläum. Rund 1200 Mitglieder zählen zur Gemeinde der Kirche in der Ahrensfelder Chaussee 79-81.

März

Am 16. März beginnt der Umbau der Kreuzung an der Buchberger Straße Ecke Frankfurter Allee, um ein Abbiegen in Richtung Stadtmitte zu ermöglichen. Die privaten Investoren Lutz Lakomski und Arndt Ulrich übernahmen mehrheitlich die Baukosten von rund 910.000 Euro. Sie planen, einen Baufach-Markt in nächster Nähe zu errichten.

In Berlin nimmt die Zahl der Masernerkrankungen besorgniserregend zu. In Lichtenberg hält sich die Verbreitung der Krankheit jedoch stark in Grenzen. Bis März zählt das Gesundheitsamt kaum mehr als 30 Fälle. Das liegt auch an der hohen Impfquote im Bezirk.

Das zehnjährige Jubiläum des Interkulturellen Gartens in der Liebenwalder Straße 8-10 wird von den Plänen des Bezirksamtes überschattet, hier eine Turnhalle für die wachsende Zahl von Schülern an der Brodowin-Grundschule in der Liebenwalder Straße 22 und der Philipp-Reis-Schule in der Werneuchener Straße 14 zu errichten. Später im Jahr wird das Amt einlenken und eine benachbarte Freifläche für die Halle vorsehen.

April

Das Prinzenviertel in Karlshorst muss ohne einen Lebensmittelladen auskommen, weil der Discounter an der Ehrlichstraße 31 schließt. Im Juli versucht das Bezirksamt, dem Problem mit einem Wochenmarkt und einem Lieferservice entgegen zu steuern. Das Experiment misslingt, es greifen zu wenige Menschen auf das Angebot zu.

Das Junge Staatstheater Berlin erhält eine neue Bühne. Zugleich wird das denkmalgeschützte Haupthaus des Theaters an der Parkaue saniert. Das Land Berlin investiert insgesamt 12,6 Millionen Euro.

Der Verein "Bürgerinitiative Ausländische MitbürgerInnen" feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Der Verein berät Flüchtlinge aus Kriegsgebieten. Viele der Sprachlotsen des Vereins mit Sitz in der Neustrelitzer Straße 63 helfen in den Flüchtlingsheimen.

Mai

In Karlshorst knallen die Sektkorken. Am 25. Mai 1895 unterzeichnete der Landrat Wilhelm von Waldow die Gründungsurkunde der Kolonie Karlshorst. Das 120-jährige Jubiläum der Siedlung wird von Anwohnern, Initiativen und Vereinen mit Ausstellungen, Lesungen zur Geschichte des Ortsteils und mit einer eigenen Revue gefeiert.

Das Vorzeige-Projekt der Wohnungsbaugesellschaft Howoge, die "Treskow-Höfe", wird vorzeitig fertig. Das landeseigene Unternehmen entwickelte das Areal des ehemaligen Studentenwohnheims der Hochschule für Technik und Wirtschaft an der Treskowallee/ Römerweg und schuf 414 Wohnungen. Es ist das größte Bauprojekt der Gesellschaft im Jahr 2015.

Die Großsiedlung Neu-Hohenschönhausen feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Viele Vereine, Initiativen und Bürger laden zu Ausstellungen und Foren. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge begeht das Jubiläum mit der Gestaltung eines Wandbildes. Auf der 30 Meter hohen Fassade der Warnitzer Straße 28 wird das Motiv "Aufbruch in neue Welten" vom Künstlerkollektiv "Klub7" innerhalb von vier Wochen auf die Wand gebracht.

Juni

Über die besten Spielplätze im Bezirk geben von Kindern erarbeitete "KinderKiezKarten" Auskunft. Am 12. Juni nimmt Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) das begehrte Zertifikat "Familiengerechte Kommune" entgegen.

Das Nicaragua-Wandbild des Künstlers Manuel Garcia Moia soll wiederholt reproduziert werden. Dafür setzt sich die Bürgerinitiative "Erhalt des Nicaragua-Giebelwandgemäldes" ein. Die Initiative sammelt 53 500 Euro für eine erneute Reproduktion.

Auf dem Abenteuerspielplatz "Fort Robinson" in der Wartiner Straße 79 bricht am 1. Juni Feuer aus. Die Bastelwerkstatt und die Lagerräume brennen völlig ab. Firmen spenden dem Verein "Kietz für Kids" Baumaterial, die Freiwillige Feuerwehr Falkenberg rückt mit einem Dutzend Helfer an, um aufzuräumen. Kinder und Jugendliche veranstalten Kuchenbasare und sammeln Geld.

Die Matibi-Grundschule in der Prendener Straße 15 kann nach vielen Jahren mit der Errichtung eines Wassergartens die Neugestaltung ihres Schulhofes abschließen. Der Förderverein konnte mehr als 50.000 Euro für dieses Vorhaben sammeln.

Juli

Der Tierpark Berlin feiert sein 60-jähriges Bestehen. Tierpark-Direktor Andreas Knieriem kündigt einen umfassenden Umbau des größten Landschaftstiergartens Europas an. Die Kosten beziffert Knieriem auf 92,36 Millionen Euro. Ende des Jahres wird das Abgeordnetenhaus entscheiden, die Umbaupläne mit einer ersten Tranche von 18 Millionen Euro bis 2019 zu finanzieren. Damit kann das Dickhäuterhaus umgebaut werden und ein "Himalaya-Berglandschaft" entstehen. Eine Seilbahn soll die Besucher dabei barrierefrei an den Gipfel transportieren.

Vor 15 Jahren begann die Arbeit der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in der Genslerstraße 66. Seit ihrer Gründung haben knapp 3,8 Millionen Menschen die Gedenkstätte gesucht.

Das Rad des Mühlenradbrunnens am Rotkamp steht still. Er war erst kurz zuvor für 430.000 Euro instand gesetzt worden. Als Ursache werden die Blätter kranker Bäume ermittelt, die die Zuläufe des Brunnens verstopfen.

August

Überraschend wird am 7. August die Flüchtlingsnotunterkunft (NUK) in der Köpenicker Allee 146-162 eingerichtet. Dutzende Anwohner kommen, um zu helfen. Nur mit deren Hilfe schafft es das Deutsche Rote Kreuz, die Notunterkunft in kürzester Zeit für die Unterbringung von 1000 Menschen herzurichten. Das Hilfsnetzwerk "Lichtenberg hilft" entsteht: www.lichtenberg-hilft.de.

Die jahrelange provisorische Verkehrsführung an der Falkenberger Brücke ist beendet, die fehlende Lichtsignalanlage wird in Betrieb genommen. Die Ampel regelt nun den aus der Mittelinsel stadteinwärts fahrenden Busverkehr und verhindert, dass Autofahrer lange im Stau stecken bleiben. Mit der Ampel ist die Fahrbahneinengung auf der Brücke aufgehoben.

September

Beim Haushaltsbeschluss für die Jahre 2016/2017 gibt es in der Bezirksverordnetenversammlung kaum Streitigkeiten. Dem Bezirk stehen im Jahr 2016 rund 16 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Davon sollen vor allem Familien profitieren: Es gibt mehr Geld für die Schaffung von Schulplätzen, für die Schulreinigung, für die Sanierung von Spielplätzen und für die Ausbesserung von Straßen. Neue Radwege sollen entstehen, Bordsteine abgesenkt werden.

Mit einer Sondersitzung feiert die Bezirksverordnetenversammlung das 30-jährige Jubiläum der Großsiedlung Neu-Hohenschönhausen. Am 1. September 1985 war der Stadtbezirk Hohenschönhausen gegründet worden. 2001 erfolgte die Bezirksfusion mit Lichtenberg.

Die Sanierung von Obersee und Orankesee ist nach vier Jahren beendet. Die Seen wurden entschlammt, die Ufer zurückgebaut und renaturiert. An der Oberseestraße wurde ein Seewasserfilter in Betrieb genommen. Insgesamt flossen 3,3 Millionen Euro in die Instandsetzung beider Seen.

Oktober

Die Senioren in Lichtenberg verschaffen sich Gehör. Mit der ersten Bezirksversammlung für Senioren diskutieren mehr als 150 Menschen ihre Anliegen mit Vertretern des Bezirksamtes. Heiß diskutiert wird die schwindende Nahversorgung im Bezirk, aber auch die nicht ausreichende Zahl von Fachärzten.

Der Handelsstandort "Hansa-Center" an der Hansastraße 246 wird wiedereröffnet. Seit dem Jahr 2009 lag der Standort brach. Der Unternehmensverbund Edeka Minden-Hannover investierte 19,5 Millionen Euro in den Umbau des Centers.

November

Die KultSchule in der Sewanstraße 43 wird wiederbelebt, nachdem der Verein "Lyra" den Betrieb übernimmt. Im November eröffnet in der KultSchule ein Kompetenzzentrum für demokratische Kultur. Die Fach- und Netzwerkstelle "Licht-Blicke" und das Projekt "ElternStärken" informieren und beraten über das zivilgesellschaftliche Engagement gegen rechts.

Die ehemalige Stasi-Zentrale in der Ruschestraße 104 wird zur Flüchtlingsnotunterkunft. In den kommenden Wochen sollen in dem einstigen Bürogebäude bis zu 900 Menschen unterkommen. Betreiber ist das Deutsche Rote Kreuz. Die Bezirksverordneten helfen bei der Einrichtung der Schlafplätze mit.

Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge erweitert ihren Bestand und kauft 1050 Wohneinheiten im Quartier rund um die Anna-Ebermann-Straße. Seit 2013 wurden die Plattenbauwohnungen durch eine Luxemburger Fondsgesellschaft modernisiert, viele Anwohner fürchteten, durch zu hohe Mieten verdrängt zu werden. Eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen Bezirk und Eigentümer konnte die schärfsten Auswirkungen der Modernisierung verhindern.

Dezember

Das Land Berlin sucht weiter nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Insgesamt werden sechs Turnhallen dafür genutzt. Im Sportamt herrscht Krisenstimmung. Denn viele Sportvereine in Lichtenberg müssen ihren Spielbetrieb empfindlich einschränken. Eine neue Vergabe der Zeiten für die übrig gebliebenen Hallen sollen diese Einschränkungen dämpfen.

Ronald Wappke erhält den Deutschen Lehrerpreis 2015. Damit geht der Preis erneut an einen Lehrer am Gottfried-Herder-Gymnasium in der Franz-Jacob-Straße 8. Im Vorjahr hieß der Preisträger Robert Heinrich. Beide Lehrer wurden von ihren Schülern ausgezeichnet.

Das ehemalige Sportlerwohnheim in der Konrad-Wolf-Straße 46 a wird zu einer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen. Mehr als 450 Personen sollen in die vom Unionhilfswerk getragenen Einrichtung einziehen. Dabei handelt es sich vorrangig um Familien. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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