Forscher setzen auf Mithilfe von Bürgern
Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in der Alfred-Kowalke-Straße 17 ist deutschlandweit bekannt. Hier forschen fast 40 Wissenschaftler und 170 Mitarbeiter über die Lebensweisen von Wildtieren. "Unser Ziel ist es vorhersagen zu können, welche Wildtierarten durch welche Bedingungen bedroht werden", erklärt der Direktor des Instituts, Heribert Hofer. Im Fokus der Forschung stehen exotische Wildtierarten, aber auch heimische. Auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt der Bezirksverordnetenversammlung am 9. April informierte der Institutsdirektor über die Arbeit und zukünftigen Projekte der Forscher. "Für Wildtiere werden Städte immer attraktiver", erklärte Hofer. Ob Füchse oder Wildschweine - die Tiere gehen immer wieder im Stadtgebiet auf Futtersuche. "Beliebte Orte dafür sind beispielsweise Friedhöfe." Manchmal kommt es zu Begegnungen mit Menschen. Während das Vorkommen von Füchsen im Stadtgebiet sehr gut erforscht sei, so Hofer, stecke die Erforschung von Wildschweinen in den städtischen Gebieten am Anfang. Deshalb arbeitet das IZW an einer Online-Plattform, um Sichtungen von Wildschweinen registrieren zu können. "Wir wollen damit auch auf eine neue Zusammenarbeit mit den Bürgern setzen", so Hofer. Mit Hilfe dieses Portals könnten Bürger schon ab Sommer ihre Beobachtungen schildern und Handyfotos zur Verfügung stellen. "Wir möchten mit dieser Form der Beteiligung unsere Forschung der Öffentlichkeit noch besser zugänglich machen."
In Lichtenberg werden jedes Jahr etwa ein Dutzend Wildschweine gesichtet, weiß Peter Felske vom Landesforstamt. Das Landesforstamt arbeitet eng mit dem IZW zusammen, man tauscht sich über Sichtungen und Forschungsstand aus. "Dieses Jahr haben wir noch keine Sichtung registriert", sagt Felske. Das wird sich voraussichtlich noch ändern. Beliebte Einwanderungsgebiete von Wildschweinen sind die Randgebiete des Bezirks. "In Falkenberg und Wartenberg werden regelmäßig Wildschweine gesichtet", so Felske. Doch auch zum Biesenhorster Sand hin gehen die Tiere oft auf Futtersuche. Vereinzelte Sichtungen gab es in der Vergangenheit auch in der Nähe des Tierparks. Die Wildtiere sind scheu und meiden in der Regel den Kontakt zum Menschen. Falsch verstandene Tierliebe bringt manchen Stadtbewohner dazu, die Wildschweine zu füttern. Laut Landesforstamt ist das aber verboten. Bei Problemen mit Wildtieren in befriedeten Gebieten helfen die Berliner Forsten.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.