Galerie Ratskeller zeigt Werke von Ruth Biller und Mahmut Celayir
Die Anmutung der großformatigen Gemälde der in der Victoriastadt lebenden und arbeitenden Künstlerin Ruth Biller ist ganz bewusst gewählt. Billers Blick auf die Havellandschaft bildet nicht bloß pragmatisch Natur ab. Es ist vielmehr die Atmosphäre des Lichteinfalls durch eine grüne Blätterkrone, der sich am Flussrand verfangende Nebel, welchen die Künstlerin durch besondere stilistische Mittel abzubilden versucht. "Die Wirkung ist bewusst vergleichbar mit medialen oder filmischen Eingriffen", weiß die Leiterin der Galerie, Silvia Eschrich. Die Farben der Landschaften finden sich in den Bildern gefiltert, die Lichtführung löst die Formen der Natur auf. Die Wandlung, das Wachsen und Vergehen finden im gemalten Bild ihren Ausdruck und verweisen auf bekannte kunsthistorische Motive im Barock.
Die Landschaft begreift auch der kurdische Maler Mahmut Celayir als eine Metapher. Er begab sich auf visuelle Wanderungen durch die Berge seiner Heimat. Karge, steinige Landschaften zeichnen die mythische Atmosphäre der einstigen "Straße der Könige" nach. Seinen Blick verschiebt der Künstler in den Wiederholungen des Motivs, wie fotografische Serien. Auch Celayir löst die landschaftlichen Formationen mit malerischen Mitteln auf, sodass sie das Malerische "mikroskopisch scharf im Realismus, manchmal bis zur Abstraktion auflöst", wie Silvia Eschrich weiß.
Beide Künstler verbindet nicht nur ein Spannungsverhältnis in ihrer inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Malerei. "Unsere Arbeiten sind thematisch durch die Aspekte Raum und Erinnerung miteinander verbunden", erklärt die Künstlerin Ruth Biller. Seit 2004 arbeiten Biller und Celayir auch an gemeinsamen Projekten in der Türkei.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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