Michael Heinisch hebt die SozDia Stiftung aus der Taufe

Michael Heinisch bleibt Chef der SozDia. Der Verein ist in eine Stiftung übergegangen. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Ob Jugendclubs, Kitas oder Werkstätten - um die vielfältigen Angebote für die Zukunft zu sichern, wurde jetzt aus dem Verein Sozialdiakonische Jugendarbeit die Sozialdiakonische Stiftung Berlin.

Sozialdiakon Michael Heinisch erinnert sich noch gut an die Straßenschlachten zwischen linken und rechten Jugendlichen rund um die besetzten Häuser in der Pfarrstraße. Es war die Wendezeit. Heinisch ging damals auf die jungen Leute zu und lud sie zu einem Runden Tisch ein. "Da drehte sich dann alles um Gewalt", sagt Heinisch. Er zeigte den Jugendlichen eine Alternative auf: "Gemeinsam zu leben, das Leben zu gestalten - das war mein Angebot."

Zusammen mit den Jugendlichen sanierte er eine Bauruine in der Pfarrstraße 111 und gründete dafür eigens den Verein Sozialdiakonische Jugendarbeit (SozDia). Noch heute gibt es unter dieser Adresse das Jugendwohnhaus, in dem Mädchen und Jungen leben, die an die Selbstständigkeit gewöhnt werden. Doch der Verein ist inzwischen Geschichte. Ende Februar wurde in Lichtenberg die Gründung der SozDia Stiftung Berlin gefeiert, in die der Verein Sozialdiakonische Jugendarbeit vollständig übergegangen ist.

Hintergrund: Über 20 Jahre wuchs der SozDia-Verein stetig mit seinen Aufgaben. Neben der Jugendhilfe entwickelte er weitere Angebote, etwa zur Kindertagesbetreuung, aber auch Begegnungsstätten. Um die strukturellen Herausforderungen zu bewältigen, wurden zwei weitere Gesellschaften gegründet: die Sozialdiakonische Arbeit Berlin GmbH und die Sozialdiakonische Arbeit Lichtenberg-Oberspree GmbH. Auch das gemeinnützige Unternehmen "Firmaris" zählte zum Verbund.

"Wir sind gewachsen, weil wir immer mehr Verantwortung übernommen haben, nicht um des bloßen Wachstums willens", betont Michael Heinisch. "Vor vier Jahren entstand deshalb die Idee, eine Stiftung zu gründen. Mit dieser Stiftung wollen wir die Werte und Grundsätze der sozialdiakonischen Arbeit für die Zukunft sichern."

Möglich wird das durch das Stiftungsvermögen, das auch aus Immobilien besteht. Der Stiftung gehören neun Häuser in Lichtenberg. "Dieses Vermögen ist nun fest in Stiftungsbesitz", sagt Erich Bonert, der im Stiftungsrat den Vorsitz übernommen hat. Der Stiftungsrat ist ein Aufsichtsgremium, das den Stiftungsvorstand bei seinen Entscheidungen berät. Dem Rat gehören sowohl Mitarbeiter der Stiftung als auch Anwohner an. "Wir werden den Dialog mit dem Menschen suchen", sagt Michael Heinisch zur künftigen Arbeit der Stiftung, der er jetzt als Vorstand vorsitzt. Der frühere Vereinsvorsitzende bleibt damit Chef zahlreicher Einrichtungen in Lichtenberg und Umgebung - darunter acht Jugendclubs, zehn Kitas und drei Ausbildungsbetriebe mit insgesamt rund 500 Mitarbeitern.

Mit der Gründung der Stiftung will Michael Heinisch aber auch noch eine Vision verwirklichen. In der Hedwigstraße 10 entsteht derzeit ein Neubau für 2,2 Millionen Euro, in den nicht nur eine Kita und das Stadtteilzentrum Hedwig einziehen sollen. "Ein Teil des Gebäudes soll einer Inklusionsschule gehören, in der behinderte gemeinsam mit nicht behinderten Kindern lernen können", sagt Heinisch. Noch ist das Projekt aber nicht realisierbar, auch wenn die einzelnen Hilfsprojekte im Februar 2015 das Haus beziehen werden.

Weitere Informationen gibt es unter www.sozdia.de.
Karolina Wrobel / KW
Michael Heinisch bleibt Chef der SozDia. Der Verein ist in eine Stiftung übergegangen. | Foto: Wrobel
Torsten Silberbach, von der Stephanus-Stiftung, Michael Heinisch, der Superintendent Hans-Georg Furian und Erich Bonert vom SozDia-Stiftungsrat. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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