Bis zum Jahr 2016 rechnet der Bezirk mit einem Bedarf von 13 540 Plätzen

Lichtenberg. Einen Kitaplatz nahe der eigenen Wohnung in Lichtenberg finden? Das wird im Bezirk auch in den kommenden Jahren schwierig bleiben.

Dabei wurden in den vergangenen sechs Jahren 2500 neue Kitaplätze geschaffen. Darunter sind kleinere Einrichtungen wie etwa die erst im August eröffnete Kita "Oberseeräuber" in der Oberseestraße 77 mit 26 Plätzen. Zu den größeren zählt dagegen die im vergangenen Jahr eröffnete Kita "Matt Lamb" in der Konrad-Wolf-Straße 45 mit 198 Plätzen. Viele dieser Kindertagesstätten setzen nicht nur auf eine herkömmliche Betreuung, sondern auch auf die Integration von Kindern mit Behinderung. 83 Kitas bieten in Lichtenberg Leistungen in diesem Bereich an.

Doch so rasant der Bau von neuen und die Erweiterung bestehender Einrichtungen vorangeht, das Problem "Finde ich für mein Kind einen Betreuungsplatz?" bleibt. Denn in diesem Jahr fehlen in Lichtenberg noch 770 Plätze.

Der Bedarf wird trotz des Baus neuer Einrichtungen weiter steigen. Das geht aus dem jüngst veröffentlichten Kindertagesstätten-Entwicklungsplan hervor. "Die Versorgung Lichtenberger Familien mit ausreichenden und wohnortnahen Kitaplätzen bleibt eine der zentralen Herausforderungen für die nächsten Jahre", sagt die Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos für Die Linke). Noch zu oft müssen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder weit fahren. Nicht selten sogar in einen anderen Bezirk. Allein 1435 von den über 11 300 betreuten Kindern, die in Lichtenberg wohnen, werden über die Bezirksgrenze gefahren.

Obwohl die Träger von Kindertagesstätten vom Land Berlin mit Förderprogrammen bei der Erweiterung der Kapazitäten unterstützt werden, werden sie kaum der Nachfrage gerecht. So prognostiziert das Bezirksamt für das Jahr 2015 einen Bedarf von 13 228 Kita-Plätzen und kalkuliert ein Defizit von 873 Plätzen.

Doch nicht immer hängen die Ursachen der langen Wartezeit mit dem rechnerischen Platzdefizit zusammen. So wächst auch die Zahl der Kinder, die ein Jahr länger in der Kita bleiben und später eingeschult werden. 2013 betrug die Quote dieser Rückstellungen 15,1 Prozent, dieses Jahr stieg sie auf 16,3 Prozent.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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