Kältehilfe aufgestockt: Bezirk bietet zusätzliche Notübernachtungsplätze
Der rot-rot-grüne Senat hat durchgesetzt, dass die Bezirke in der kalten Jahreszeit mehr Notschlafplätze für obdachlose Menschen anbieten. Auch in Lichtenberg gibt es jetzt zusätzliche Angebote im Rahmen der Kältehilfe.
Damit Obdachlose in den eiskalten Winternächten nicht erfrieren, gibt es in Berlin seit 1989 die sogenannte Kältehilfe. Ins Leben gerufen von der damaligen Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, diversen Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbänden bietet sie Menschen ohne feste Bleibe unbürokratische Möglichkeiten, die Nacht im Warmen und Trockenen zu verbringen. Das gilt jeweils vom 1. November bis zum 30. März des nächsten Jahres. Zahlreiche Träger beteiligen sich am Kältehilfe-Programm – nicht nur mit Notschlafplätzen, auch mit Nachtcafés, Suppenküchen, Beratungsstellen und Tages-Treffpunkten. Lichtenberg zählt zwar nicht zu den „explizit von den Nutzerinnen und Nutzern der Berliner Kältehilfe angefragten Bezirken“, wie die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales auf eine Anfrage des Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) schreibt. Dennoch wurde auch hier die Zahl der Notübernachtungsplätze erhöht. Denn wie der Antwort der Behörde ebenfalls zu entnehmen ist, war das Angebot im vergangenen, nicht ausgesprochen kalten Winter fast immer zu 100 Prozent und darüber hinaus ausgelastet.
„Aufgrund der gestiegenen Problemlage wird es in Lichtenberg eine Aufstockung der täglichen Notschlafplätze von zehn auf 15 im Haus Sophie in der Wollenberger Straße 10 geben“, berichtet Schlüsselburg. Träger der Einrichtung ist der Verein Merkur, geöffnet ist das Haus täglich von 19 bis 8 Uhr. Nicht im Bezirk aber ganz nah dran steht zudem die „HalleLuja“. In der Wärmelufthalle auf dem ehemaligen Containerbahnhof hinter dem Ring-Center II können jetzt 100 Männer geschützt die Nacht verbringen, die Halle öffnet täglich um 21 Uhr. „Es ist gut, dass auch Lichtenberg von der Erhöhung der Notschlafplätze profitiert“, sagt Schlüsselburg. Der Abgeordnete appelliert zudem an die Lichtenberger: „Jeder, der einen Hilfebedürftigen sieht, kann den Kältebus rufen.“ Das Mobil ist unter 0178/523 58 38 zu erreichen.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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