Lebendiger Adventskalender: Aktionskunst von und für Kiezbewohner
Rummelsburg. Für besinnliche Stimmung im Kiez soll auch in diesem Jahr ab dem 1. Dezember der lebendige Kiezkalender sorgen. Die Macherinnen Christiane Wiegand und Caroline Duttiné suchen noch nach Akteuren.
Schon jetzt gibt es in fast jedem Supermarkt Weihnachtsleckereien – und auch die Anwohner rund um den Nöldnerplatz treffen bereits Vorbereitungen für die besinnliche Zeit. Seit sechs Jahren gibt es den lebendigen Kiezkalender, der vom 1. bis zum 24. Dezember stattfindet und vom Engagement der Bewohner lebt. Auch in diesem Jahr wollen das Organisationsteam Christian Wiegand und Caroline Duttiné von der "Kulturellen Initiative Engagierter Zugezogener – KiezToGo" möglichst viele Engagierte gewinnen, um auch wirklich jeden Tag den Bewohnern des Weitling- und Kaskelkiezes eine Überraschung zu bieten. Dann sollen täglich adventliche Spiel-Schauplätze zu sehen sein.
"Es ist Kunst im lokalen Kontext, bei der jeder mitmachen und sich einbringen kann", sagt Christiane Wiegand. Die Ideengeberin für den Kiezkalender arbeitet als Regisseurin und Dramaturgin und gibt jedem Akteur professionelle Unterstützung, seine Idee umzusetzen. Das Konzept des Kalenders: An einem festgelegten Ort im Kiez wird symbolisch ein Adventstürchen geöffnet. "Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt, sie müssen nicht unbedingt weihnachtlich sein. Vor allem müssen sie überraschen", sagt Wiegand. Zu den Highlights der Vergangenheit gehören Auftritte von Kiezchören oder prominente Kurzkonzerte an Orten wie etwa der Erlöserkirche. Doch auch Tanzeinlagen von Kita-Kindern in Sternenkostümen oder auch Schattenspiel-Theater und Vorlesen gehörten zu den vergangenen Aktionen. Immer gleich ist der Rahmen einer solchen Aktion: Sie beginnt um Punkt 17 Uhr und dauert nicht länger als 15 Minuten.
"Ziel ist es, den Bewohnern ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern und zum Entdecken anderer Kieze einzuladen", sagt Caroline Duttiné. Die Kulturmanagement-Studentin stieß vor drei Jahren zum Projekt. Sie selbst wohnt im Weitlingkiez, Christiane Wiegand in der Victoriastadt. "Die beiden Kieze sind durch die S-Bahn getrennt und ziemlich unterschiedlich, dabei wären sie in Laufweite zu erreichen", sagt Duttiné. "Der Kiezkalender ist die Einladung, sich mal gegenseitig zu besuchen." Die Studentin hat bereits ihre eigene Wohngemeinschaft für das Projekt mehrfach begeistern können. "Wir haben spontan einen Chor gebildet und brasilianische Lieder vorgetragen", erinnert sie sich.
So gibt es verschiedene Möglichkeiten, um am Kiezkalender teilzunehmen: Etwa als Akteur, indem man seine eigene Idee verwirklicht. "Oder aber man stellt eine Örtlichkeit zur Verfügung", erklärt Christiane Wiegand. Vor allem aber zählt die Aktions-Idee für das Kalendertürchen. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.