Mission fürs Miteinander: Ende März wird die Seniorenvertretung gewählt
Lichtenberg. Rund 70 000 Menschen im Bezirk haben eines gemeinsam: Sie sind über 60 Jahre alt. Sie wurden jetzt vom Bezirksamt mit einem Brief zur Wahl der Seniorenvertretung Lichtenberg aufgerufen.
Es waren die Seniorenvertretungen selbst, die um diese Benachrichtigung der Wahlberechtigten lange kämpfen mussten: "Bisher wurde den Senioren lediglich per Presse und über die Senioreneinrichtungen mitgeteilt, dass die Seniorenwahlen stattfinden. Die Wahlbeteiligung blieb entsprechend niedrig", sagt die Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD). Lichtenberg erreichte vor fünf Jahren noch den Spitzenwert von 1,14 Prozent, der Berliner Durchschnitt lag bei lediglich 0,6 Prozent.
Doch auch in Lichtenberg sollen noch mehr Senioren für die Wahl an die Urnen gebracht werden: "Unsere Mission sind gute Argumente, die eine Wirkung hinterlassen", sagt Renate Mohrs. Sie engagiert sich seit etlichen Jahren in diesem 17-köpfigen Gremium und ist die amtierende stellvertretende Vorsitzende. Aktuell stellen sich das Gremium und die Kandidaten in öffentlichen Runden im Bezirk vor. So wie am 25. Januar in der Seniorenfreizeitstätte in der Judith-Auer-Straße 8. Noch im März gibt es die Chance, die Kandidaten und die Arbeit des Gremiums selbst kennenzulernen.
Am 3. März versammelt sich die Seniorenvertretung mit den Kandidaten um 15 Uhr in der Kiezspinne in der Schulze-Boysen-Straße 36. Und am 6. März um 14 Uhr im Kulturhaus Karlshorst in der Treskowallee 112. Mitmachen, das will jetzt auch Georg Wichmann, Jahrgang 1951. Er ist einer der insgesamt 20 Kandidaten für das Gremium und möchte sich besonders für das altersgerechte Wohnen engagieren. "Ich habe erlebt, wie sich Linke mit der CDU ganz sachlich auseinandersetzen", sagt er. Dieses demokratische Miteinander findet er inspirierend. Und auch Dorothea Haberland, Jahrgang 1942, will etwas durch eigenes Engagement ändern. Deshalb kandidiert auch sie für die Vertretung, die sich als politisch unabhängige Lobby versteht.
In den bezirklichen Ämtern sind die Ehrenamtlichen deshalb bekannt und geschätzt: Sie beraten das Bezirksamt und nehmen an Ausschusssitzungen der BVV teil. Jeden Monat tagt die Seniorenvertretung öffentlich. Sie will zum Nachdenken über Seniorenpolitik anregen und die Dinge selbst in Augenschein nehmen. Etwa durch gemeinsame Kiezspaziergänge, bei denen Missstände dokumentiert werden. Sie begleitet auch die Organisation von wichtigen Veranstaltungen, darunter die SeniorenUniversität Lichtenberg. Die bietet gemeinsam mit Hochschul-Professoren interessante Vorlesungen für Ältere an, die den Bogen von Umwelt- bis zu Vorsorgethemen spannen.
Nicht zuletzt bringt die Seniorenvertretung auch in Eigenregie wichtige Akteure an einen Tisch: Jedes Jahr gibt es einen Stammtisch mit Vertretern der Senioren- und Pflegeeinrichtungen, an dem Neuerungen wie etwa das Pflegestärkungsgesetz diskutiert werden.
Die Wahl findet vom 27. bis zum 31. März in den fünf Seniorenbegegnungsstätten statt: Am 27. März in der Ribnitzer Straße 1 b, am 28. März in der Judith-Auer-Straße 8, am 29. März in der Warnitzer Straße 6, am 30. März in der Einbecker Straße 83 und am 31. März in der Schulze-Boysen-Straße 38. Die Wahl findet jeweils zwischen 10 bis 15 Uhr statt. Wer Fragen zur Wahl hat, kann sich an die Senioren-Hotline unter 90 22 99 90 wenden. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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