Trotz Netzwerk eine Herausforderung
Psychiatriebericht dokumentiert einen Wandel in der Behandlung

Der Bezirk hat den aktuellen Psychiatriebericht veröffentlicht. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Die psychiatrische Versorgung in Lichtenberg hat sich in den vergangenen 25 Jahren grundlegend gewandelt.

Während in den 1990er-Jahren noch überwiegend psychiatrische Krankenhäuser Menschen mit psychischen Erkrankungen versorgten, gibt es heute zusätzlich ein breit gefächertes Angebot an ambulanten Hilfen, auch in Lichtenberg. Das ist ein Fazit des „Lichtenberger Psychiatrieberichts 2018“. Die Abteilung Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination (QPK) des öffentlichen Gesundheitsdienstes hat diesen Report jetzt veröffentlicht. Analysiert wurde die Entwicklung der kommunalen Psychiatrie im Zeitraum 2013 bis Juli 2018.

Breites Hilfesystem

Der Bericht ist Teil der Rückschau und Planung im bezirklichen Gesundheitswesen, er konstatiert: Lichtenberg verfüge aktuell über ein differenziertes und gut vernetztes psychiatrisches Hilfesystem. Der Gemeindepsychiatrische Verbund Lichtenberg (GPV) sei ein Netzwerk mit mehr als 30 Partnern und vielfältigen Angeboten. Unter anderem stünden Betroffenen neben der ambulanten und stationären Behandlung mehr als 800 Plätze im betreuten Wohnen zur Verfügung.

Das Papier skizziert zudem generelle gesellschaftliche Entwicklungen, die sich auf das Lichtenberger Hilfesystem auswirken: So zeigen die Statistiken der gesetzlichen Krankenversicherung im Zeitraum 2013 bis 2018 eine Zunahme psychischer Erkrankungen und, damit verbunden, eine gestiegene Zahl an arbeitsunfähigen Frauen und Männern.

Grundsätzliche Probleme auch im Bezirk spürbar

Thema ist ferner die zugespitzte Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt, die psychisch kranke Menschen ganz besonders trifft. Nicht zuletzt beschreibt das Papier die psychiatrische Versorgung von geflüchteten Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten mit ihren oft sehr komplexen psychischen Störungsbildern.

Alle Hilfsangebote finden Ratsuchende im „Gesundheitswegweiser Lichtenberg“, der in den Bürgerämtern ausliegt. Der Psychiatriebericht, der in erster Linie als Basis für künftige Planungen gedacht ist, richtet sich an Behörden, an Fachleute, aber auch an alle Menschen, denen das Thema seelische Gesundheit am Herzen liegt und die sich in diesem Bereich engagieren.

Mehr Infos gibt es unter www.gpv-lichtenberg.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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