Das Wellenwerk hat eröffnet
Zum Surfen an die Landsberger Allee

Zuschauen kann man übrigens umsonst. | Foto: Berit Müller
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Freunden nicht ganz alltäglicher Sportarten hat Lichtenberg inzwischen einiges zu bieten. Am alten Wasserwerk in der Landsberger Allee gibt es neben einem Windkanal fürs sogenannte Skydiving jetzt auch eine Halle mit Riesenwelle. Surfer und alle, die’s mal ausprobieren wollen, kommen dort auf ihre Kosten.

Mehr November geht kaum. Dunstschleier wabern durch die Straßen, schwer lässt sich ausmachen, wo Beton aufhört und Himmel anfängt. Der Weg zum Wasserwerk-Gelände ist mit Pfützen gespickt, es nieselt nonstop. Ungemütlich!

Und plötzlich ist Sommer. Meeresrauschen erfüllt die Luft, an Palmen lehnen Surfbretter. Eine junge Frau im Badeanzug spaziert vorbei, unterm Arm klemmt ein buntes Board. Ab geht es damit ins Wasser, wo sie gekonnt über die Wellen gleitet. Streng genommen ist es bloß eine Welle – dafür aber eine beachtliche. Mit bis zu 1,60 Metern Höhe und gut acht Metern Breite bildet sie die Attraktion der neuen Surfhalle an der Landsberger Allee.

Alternative zum Urlaub

Eine wetterunabhängige Alternative zu den Meeresküsten dieser Welt will „Wellenwerk Berlin“ allen Freunden dieses Sports bieten und hat auf dem Gelände des ehemaligen Zwischenpumpwerks Lichtenberg das Indoor-Surferparadies gebaut. Hinter dem Wellenwerk stecken sieben Jungunternehmer, Kilian Hohl und Robert Havemann sind die Geschäftsführer. Beide haben Erfahrung mit Gastrobetrieben in Berlin, so soll auch die Surfhalle noch eine Bar, ein Biergarten und Eventflächen bekommen. Die befinden sich aber noch im Bau. Nur die Halle ist fertig und ab sofort geöffnet. Achteinhalb Meter mal 18 Meter misst das Becken darin, mit der genannten Wellenhöhe soll das Surfangebot für drinnen weltweit seinesgleichen suchen.

Auch auf den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sind die Macher stolz. Es sei ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts, erklärt Kilian Hohls. „Die gesamte Anlage wird mit 100 Prozent Ökostrom aus Wasserkraft betrieben.“ Die Welle entsteht, indem Wasser über eine verstellbare Rampe gejagt wird. Ein innovatives Wärmerückgewinnungssystem sorgt dafür, dass dabei kaum Energie verloren geht. Wasser- und Lufttemperatur liegen bei 25 Grad, die Halle braucht keine Extra-Heizung.

Die stehende Welle eigne sich für alle Surfbretter und Bodyboards, versichern die Wellenwerkler. Wer ein eigenes Brett besitzt, darf es mitbringen – nötig ist das aber nicht. In den Kosten für Surfsessions und -kurse ist die Ausleihe von hauseigenen Geräten ebenso inklusive wie die Anleitung.

Programm zu Olympia 2020

Das sportliche Vergnügen soll nämlich keinesfalls bloß Profis vorbehalten bleiben. Besucher aller Altersklassen und Kenntnisstufen seien willkommen, betont Hohls. Bei Neulingen kommt eine Metallstange zum Einsatz, an der sie sich festhalten und erst einmal üben können, auf dem Brett zu bleiben. Auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen eignet sich daher die Indoor-Woge.

Erfahrenen Surfern soll die Halle als Trainingsstätte dienen. Zudem ist geplant, dort im Vorfeld der Olympischen Spiele 2020 in Japan – wo das Wellenreiten erstmals offizielle Disziplin ist – auch lokale und internationale Wettbewerbe zu veranstalten. Das Wellenwerk ist an der Landsberger Allee 270 zu finden.

Es gibt bislang nur ein paar Parkplätze, die Tramlinien 16 und M6 halten aber in der Nähe. Geöffnet ist werktags von 9 bis 17 Uhr, Eine einstündige Surfsession ist ab 40 Euro zu haben. Infos über weitere Angebote unter 20456226, im Netz: www.wellenwerk-berlin.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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