Müllsammelaktion der SozDia im Lichtenberger Kaskelkiez
So war der Kiezputz
Ein stattlicher Müllberg kam am vergangenen Freitagnachmittag beim Kiezputz rund um Tuchollaplatz, Pfarr- und Kaskelstraße zusammen. Zum gemeinsamen Müllsammeln hatte die SozDia Stiftung Berlin aufgerufen, die mit zahlreichen Büros und Einrichtungen wie dem Ausbildungsrestaurant Am Kuhgraben, der Jugend- und Begegnungsstätte alte schmiede, dem Jugendhaus Phönix und dem Jugendwohnhaus im Lichtenberger Kaskelkiez ansässig ist. Mitgemacht haben sowohl einige Anwohner*innen und Mitarbeitende als auch eine Kitagruppe der seit 20 Jahren im Kiez ansässigen Kita Buntstift.
Die Drei- bis sechsjährigen zeigten große Einsatzfreude und staunten nicht schlecht, was sie am Gehwegrand und in den begrünten Baumscheiben vorfanden: Vom defekten Regenschirm, über Flaschen und Scherben bis hin zu Tüten und Masken war alles vertreten. Und jede Menge Zigarettenstummel lasen sie mit den bereitgestellten Kinder-Greifzangen während ihrer einstündigen Sammeltour auf. Diese bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat, der sich in der Umwelt zu Mikroplastik zersetzt und die gefilterten Schwermetalle, das Nikotin und weitere Chemikalien freisetzt, erklärte ihnen SozDia-Klimaschutzmanager Marc Tschirley, als sie drei volle Müllsäcke bei ihm abgaben und sich bei Kinderpunsch aufwärmten.
In kürzester Zeit füllte auch Kiezbewohner Josef Riedl zusammen mit seinem Sohn Samuel einen großen Müllsack. Der Vierjährige trug seine orange leuchtende BSR-Warnweste jedoch nicht nur zur Nachbarschafts-Aktion, sondern zieht sie sich jeden Morgen an, bevor er sich auf den Weg zur Kita macht. Samuel möchte nämlich Müllmann werden. Einen Müllgreifer hat er bereits und selbstverständlich auch dabei. Diesen hatte er sich von seiner Mama gewünscht und beim regelmäßigen Müllsammeln mit der Familie schon häufiger im Einsatz.
Wie bei den Riedls stand der Kiezputz-Termin auch beim siebenjährigen Birk und seiner Mutter Corina Mohr im Kalender. Ebenfalls ausgestattet mit eigenen Müllgreifern sorgten sie nicht nur am 3. Dezember für Sauberkeit in ihrer Nachbarschaft. Auch eine abendliche Runde durch den Kiez oder den Gang zum Supermarkt verbindet das Mutter-Sohn-Gespann mit dem Sammeln von Unrat. Mit ihrem Engagement wirken sie sogar ansteckend: Auch ein Freund des Zweitklässlers macht ab und an mit, zumal ihm Birk zum Kindergeburtstag einen Müllgreifer geschenkt hat.
„Das gemeinsame Müllsammeln hat einmal mehr für das Ausmaß der Umweltproblematik und den notwenigen Schutz der Natur sensibilisiert“, fasst Marc Tschirley die dreistündige Aktion zufrieden zusammen. Mehr als zehn volle Müllsäcke konnte er zur Entsorgung in zwei stiftungseigene Lastenräder packen und einige Sperrmüll-Fundorte an das zuständige Ordnungsamt melden. Der bei der SozDia bereits seit einigen Jahren tätige Klimaschutzmanager zeigt sich nicht nur vom Feuereifer und den Fragen der Kinder beeindruckt: „Positiv überrascht hat mich auch, dass ein Mann ganz spontan mitgemacht hat, der hier während seines Pausenspaziergangs im Homeoffice vorbeikam und zudem sehr interessiert war.“
Und nicht nur dieser erkundigte sich nach dem nächsten Kiezputz. „Ich wurde einige Mal darauf angesprochen, ob die SozDia eine solche Aufräumaktion bald einmal wieder oder sogar regelmäßig im Kaskelkiez initiiert“, so Marc Tschirley. „Die Idee eines monatlichen Kiezputzes finde ich sehr gut, setze hier aber auch auf das nachbarschaftliche Engagement. Große und kleine Greifzangen stellen wir gerne zur Verfügung und im Rahmen unseres jährlich stattfindenden ‚SozDia-Monat der Nachhaltigkeit‘ werden wir mit Sicherheit auch wieder nachhaltige Aktionen im Kaskelkiez auf die Beine stellen, zu denen auch ein solcher Kiezputz gehören kann.“
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