Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung sucht Bürgerwissenschaftler
Waschbär und Marder nachspüren

Ein Fuchs, durch eine Spezialkamera aufgenommen. Solche Bilder suchen die Forscher über das tierische Wildleben in der Großstadt. | Foto: Leibnitz-IZW
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  • Ein Fuchs, durch eine Spezialkamera aufgenommen. Solche Bilder suchen die Forscher über das tierische Wildleben in der Großstadt.
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  • hochgeladen von Berit Müller

Die Tiere scheinen Menschen zwar nicht mehr so zu scheuen, wie es in ihrer Natur liegt – wie genau sich Fuchs, Waschbär, Wildschwein und Co als Stadtbewohner schlagen, dank welcher Strategien sie hier überleben, ist dennoch kaum bekannt. Das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung sucht Berliner, die helfen wollen, Erkenntnisse zu sammeln.

Von Waschbären durchwühlte Abfalltonnen, Fuchsfährten im Vorgarten, durchgenagte Kabel im Motorraum, die auf den Besuch eines Marders schließen lassen: Solche und ähnliche Spuren wilden Lebens gehören inzwischen zum Alltag in der Großstadt. Nach Angaben des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Wildtierarten in Berlin angesiedelt – und zwar dauerhaft. Doch das Wissen über Waschbär, Wildschwein und Co hält sich noch immer in Grenzen.

Um mehr darüber herauszufinden, wie die tierischen Nachbarn hier (über)leben und warum sie überhaupt mit Großstadt und Zivilisation klarkommen, haben die Forscher des Friedrichsfelder Instituts ein bürgerwissenschaftliches Projekt gestartet. Es hat vier Runden und dreht sich nur um wildlebende Säugetiere.

Tiere im eigenen Garten beobachten

In den ersten beiden Phasen haben Hobby-Forscher mithilfe von Spezialkameras bereits über 13.000 Fotos aufgenommen, die wilde Stadtbewohner zeigen. Dafür waren sie im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Für die dritte Projektrunde, die Ende September beginnt und zwei Monate dauert, sucht das Leibniz-IZW jetzt ausschließlich Berliner mit eigenem Garten. Das kann ein Grünstück direkt am Haus, alternativ aber auch eine Kleingartenparzelle sein.

Dr. Robert Hagen, Wissenschaftler im Projekt, erklärt, wie das Ganze funktioniert: „Jeder Teilnehmer bekommt für die Dauer des Projekts von uns eine Wildtierkamera ausgeliehen, die dokumentiert, welche Tiere zu welcher Zeit im Garten unterwegs sind.“ Die Projektteilnehmer laden die Bilder dann auf die Internetplattform des Instituts und bestimmen selbst die Tierarten, die darauf zu sehen sind. Danach können sie erhobene Daten im Auswertungsbereich der Internetplattform grafisch darstellen und mit Hilfe von statistischen Tests Fragen beantworten. „Damit binden wir die Teilnehmer weitaus intensiver in die Forschungsarbeit ein, als das bei vielen bürgerwissenschaftlichen Projekten üblich ist“, sagt Projektleiterin Dr. Miriam Brandt. „Sie können nicht nur Daten sammeln, sondern sich auch an der Auswertung und Diskussion beteiligen.“

Für 2020 vormerken lassen

Mitmachen können Berlinerinnen und Berliner, die mindestens 18 Jahre alt sind und einen eigenen Garten oder Kleingarten besitzen. Die Anzahl der Bürgerwissenschaftler ist auf 200 begrenzt. Bewerber, die diesmal aus Kapazitätsgründen nicht berücksichtigt werden können, haben die Möglichkeit, sich für die ab April 2020 stattfindende, letzte Projektrunde vormerken zu lassen.

Ausführliche Infos über das Projekt gibt es unter www.wildtierforscher-berlin.de. Dort können sich Interessenten bis zum 1. September bewerben.

Ein Fuchs, durch eine Spezialkamera aufgenommen. Solche Bilder suchen die Forscher über das tierische Wildleben in der Großstadt. | Foto: Leibnitz-IZW
Füchse in der Großstadt sind keine Seltenheit mehr. Wie sie hier überleben, erforscht das Leibnitz-IZW mit Hilfe von Bürgerwissenschaftlern. | Foto: Kimmig
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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