Daniel Gäsche erzählt Schicksale von Einwanderern
Zuvor hatte sich der Autor nämlich von "Menschen ohne Papiere" ihre traurigen bis haarsträubenden Geschichten und Schicksale erzählen lassen. Zum Beispiel von dem Brasilianer, der seit zehn Jahren ohne Papiere in Deutschland lebt, in eiskalten Kellern schläft, Büros putzt und davon träumt, sich eines Tages ganz normal in der Stadt bewegen zu können. Oder von der siebenjährigen Odyssee eines jungen Inders quer durch Europa. Gäsche befragte auch Politiker, Kirchenvertreter, Polizisten Ärzte und begleitete Menschen, die als "Illegale" bezeichnet werden.
"Je mehr ich vom Leben und den Umständen in der Illegalität erfuhr - die tägliche Angst, in der U-Bahn kontrolliert, die Furcht, an die Polizei verraten zu werden, all die Schwierigkeiten, die sich für Menschen ohne Papiere ergeben -, desto größer wurde meine journalistische Neugier und ich musste unbedingt weiter recherchieren", so Daniel Gäsche.
Daniel Gäsche, Jahrgang 1968, studierte Publizistik, Geschichte und Germanistik und ist seit über 30 Jahren als Journalist tätig. Schon als Zwölfjähriger war er Reporter und Moderator für Rias-Jugendsendungen. Er arbeitete bei Radio Hundert 6, und dem SFB. Heute ist er für Inforadio sowie für das rbb-Fernsehen als Sportmoderator und Reporter im Einsatz. Zwischendurch schreibt er Bücher. Nach der 2005 veröffentlichten Hippie-Biografie "Juppy - Aus dem Leben eines Revoluzzers", gleichsam die Geschichte der ufaFabrik, erregte Gäsche 2008 mit "Born to be wild - Die 68er und die Musik" einige Aufmerksamkeit, weil ein großes Nachrichtenmagazin ein Interview im Buch als Drogengeständnis des Grünenpolitikers Rezzo Schlauch ausschlachtete. Der wehrte sich zwar gegen die Passage, die er so nie gesagt haben wollte, aber vergeblich. Gäsche konnte den Original-Tonbandmitschnitt vorweisen.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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