Modedesignerin entdeckt Recyclingmaterial als Quelle der Inspiration
Die aus dem brasilianischen Amazonasgebiet stammende Modedesignerin mit Diplom und Spezialistin für Dessous lebt seit etwa zwei Jahren, mit Unterbrechungen, in Berlin und hat den von der Verpackungsindustrie produzierten Wohlstandsmüll als schier unerschöpfliche Quelle für kunsthandwerkliche Kreationen mit unterschiedlichsten Gebrauchswerten entdeckt. Die Geschäftsidee scheint zu funktionieren. Das fängt mittlerweile schon beim Einkaufen unter besonderer Betrachtung der jeweiligen Verpackung an. "Diese Dinge inspirieren mich und ich habe sofort eine Idee, was anschließend Neues daraus werden kann", beschreibt die Künstlerin ihren Kick bei der Materialsuche im Supermarktregal. In den Einkaufswagen kommen also vorzugsweise recycelbare Produkte wie Thunfischdosen, Gurkengläser oder Eisbecher, die man, nachdem Carol Santos sie in der Mache hatte, nicht wiedererkennt. Eine einst schmucklose Konservendose endet als formvollendete Schmuckbox, der Papierrollenkern hat eine neue Bestimmung als oder Blumenhalter, das kirchenfensterartig ausgekleidete Marmeladenglas glänzt als magisches Teelicht und so weiter. Jedes Teil ist ein Unikat. Der Clou aber sind sicherlich ihre Handtaschen aus auseinandergefalteten und mit Stoffresten chic bespannten Milch- und Safttüten: wasserdicht und mit verdecktem Handgriff als Diebstahlsicherung! Um die Handtaschen sowie die übrigen mit Stoffresten kreierten Exponate (der letzte Schrei bei Redaktionsschluss waren Gürtel aus in Streifen geschnittenen Milchtüten) haltbar zu vernähen, hat die Fachfrau einige Euro investiert und sich eine digital gesteuerte Nähmaschine geleistet.
Die Damenwelt am südlichen Stadtrand war jedenfalls schon mal begeistert und höchst interessiert, als Carol Santos ihre erste in Berlin entstandene "C.S."-Kollektion bei einem Umweltfest erstmals öffentlich präsentierte, erste Bestellungen notierte und vom MedienPoint Tempelhof für eine Ausstellung im September gebucht wurde. Carol Santos ist unter 0179 957 19 84 erreichbar.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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