Landhaus Lichtenrade gerettet: Mälzerei und Haus Buhr jetzt in einer Hand

Rettung auf dem letzten Drücker: Neuer Besitzer will Landhaus Lichtenrade erhalten. | Foto: HDK
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Lichtenrade. Paukenschlag am Stadtrand. Nach der Alten Mälzerei hat Thomas Bestgen nun auch das angrenzende Grundstück, auf dem das historische „Landhaus Lichtenrade“ sowie das erste Lichtenrader „Hochhaus“ steht, gekauft.

Der neue Besitzer hat als Student einige Jahre in Lichtenrade gelebt und ist heute Geschäftsführer der UTB Projektmanagement und Verwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz Berlin. Das Unternehmen ist besonders auf dem Gebiet des genossenschaftlichen Wohnungsbaus engagiert. Aber Bestgen betont ausdrücklich, dass dieser Immobilienkauf mit seiner Firma nichts zu tun habe und „kein Spekulationsobjekt“ sei, sondern dass er die Grundstücke mit der Mälzerei und dem historischen Landhaus, beide Objekte stehen unter Denkmalschutz und direkt neben dem S-Bahnhof Lichtenrade, „als Privatmann für den Familienbesitz“ gekauft habe und auch erhalten wolle. Gleiches gilt für den dazugehörigen sechsstöckigen, Hochhaus genannten Wohnblock an der Steinstraße. „Das wird insgesamt langfristig und nachhaltig entwickelt“, so Bestgen zur Berliner Woche.

Einst Probierstube und Ausflugsgaststätte

Beim Landhaus Lichtenrade müsste nach Lage der Dinge „langfristig“ allerdings etwas schneller gehen. Wie mehrfach berichtet, wurde das schon vorher in Privatbesitz befindliche und seit Jahren leer stehende und arg baufällige Landhaus Anfang 2012 zwar unter Denkmalschutz gestellt, aber der Verfall des Gebäudes schreitet zusehends voran. Älteren Mitbürgern auch als "Haus Buhr" ein Begriff, wurde das 1894 im Fachwerkstil erbaute Landhaus zunächst als eine Art Probierstube der Mälzerei eröffnet und entwickelte sich dann als "Landhaus Lichtenrade" schnell zu einer beliebten Ausflugsgaststätte im Grünen vor den Toren Berlins. Und der Investor kann sich durchaus vorstellen, an diese Geschichte anzuknüpfen: „Das Haus und der Standort sind für Gastronomie ja geradezu prädestiniert“, so Bestgen. Hingegen ist die im wilhelminisch geprägten Stil erbaute Mälzerei ein Industriegebäude aus dem Jahr 1898. Sie diente ursprünglich zur Herstellung von Malz zum Bierbrauen nach einem damals modernen Verfahren. 1928 wurde der Betrieb allerdings eingestellt. Abgesehen von einer Zwischennutzung als Senatsreservelager während der Teilung der Stadt steht der fünfgeschossige Bau seitdem weitgehend leer. Also geht es jetzt erst einmal darum, mit dem bezirklichen Stadtplanungsamt und den Akteuren vor Ort ein gemeinsames und tragfähiges Nutzungskonzept für das ehemalige Haus Buhr und die Mälzerei zu entwickeln. Für den gesamten Bereich ist eine urbane Mischung aus Kultur und Gewerbe angedacht. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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