Liberaler, Berliner Bürgermeister und Widerstandskämpfer
Der Berliner Senat ehrt Fritz Elsas (1890-1945)

Am Wohnhaus Patschkauer Weg 41 wurde eine Gedenktafel für den Politiker Fritz Elsas angebracht. Der ehemalige Berliner Bürgermeister wohnte hier viele Jahre.  | Foto: K. Rabe
  • Am Wohnhaus Patschkauer Weg 41 wurde eine Gedenktafel für den Politiker Fritz Elsas angebracht. Der ehemalige Berliner Bürgermeister wohnte hier viele Jahre.
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Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa ehrt den liberalen Politiker, Berliner Bürgermeister und Widerstandskämpfer Fritz Elsas (1890-1945) mit einer Berliner Gedenktafel. Die Tafel wurde anlässlich seines 130. Geburtstages an seinem langjährigen Wohnhaus im Patschkauer Weg 41 angebracht.

Fritz Elsas trat 1919 der Deutschen Demokratischen Partei (DDP)/ Deutschen Staatspartei (DStP) bei und war Berliner Bürgermeister von 1931 bis 1933. Der Jurist zählte bald zu den führenden Kommunalpolitikern der Weimarer Zeit. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte seiner Karriere ein abruptes Ende.

Seines Amtes enthoben, arbeitete Elsas als Wirtschafts- und Devisenberater. Er war Mitglied der liberalen Widerstandsgruppe um den Landgerichtsrat Ernst Strassmann und hielt eine enge Verbindung zu dem Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler. Dieser sollte nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 die Öffentlichkeit über dessen Tod informieren und Elsas selbst die Leitung der Reichskanzlei übernehmen.

Nach dem gescheiterten Umsturzversuch versteckte Elsas den verfolgten Carl Goerdeler, obgleich er als Jude selbst besonders gefährdet war. Nur wenige Wochen später nahm ihn die Gestapo fest. Nach monatelanger Haft und Folter überführten ihn die Nazis in das Konzentrationslager Sachsenhausen, wo er am 4. Januar 1945 ermordet wurde. Seine Frau Maria und seine drei Kinder wurden in Sippenhaft genommen. Sie überlebten die Konzentrationslager Buchenwald und Ravensbrück.

Die Gedenktafel am Wohnhaus von Fritz Elsas im Patschkauer Weg 41 wurde wegen der Corona-Krise in aller Stille angebracht. Die weiße Porzellantafel wurde von der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin hergestellt. Hauptsponsorin ist die Gasag AG.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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