Die Geschichte der Firma Osche ist ein Stück Heimatkunde
Als Alfred Osche 1894 den Eisenwarenladen in der Baseler Straße in Groß-Lichterfelde eröffnete, existierte das Geschäft schon fast 40 Jahre als Eisenwaren-Lager von C.A. Osche in der Berliner Straße 46 in Steglitz. Hinter den Initialen C.A. stand Charlotte Amanda Osche, Kaufmannswitwe und Mutter des damaligen Inhabers der Lichterfelder Filiale, die sich zuerst gegenüber vom Bahnhof West befand. Seit 1898 befindet sich das Geschäft in der Baseler Straße 9. Es ist damit eines der ältesten Geschäfte im Kiez.
Damals erblühte die Carstennsche Villenkolonie auf. Siedlerbedarf, Öfen, Werkzeug und Eisenwaren sowie Gartengeräte und -möbel waren gefragt. Entsprechend gut liefen die Geschäfte. Auch ein anderer Faktor wirkte sich günstig auf den Umsatz auf: die allerbeste Lage am ersten Standort vis-à-vis vom Bahnhofsportal, die für viel Laufkundschaft sorgte, wozu auch das "Wirtshaus zum Hans Sachs" beitrug mit Konzerten und Versammlungen beitrug.
Über das Wirtshaus wird in der Broschüre genauso berichtet, wie über die Entwicklung des Bahnhofsvorplatzes und des "West-Bazars" - ein modernes Kaufhaus, das mehrere Einzelhändler unter einem Dach beherbergte. Die repräsentativen Fassaden der Villen rund um den Bahnhof künden noch heute von Wohlstand und Selbstbewusstsein des Bürgertums.
Viele historische Fakten und Fotos zur Villenkolonie und auch persönliche Erinnerungen des heutigen Osche-Generation lassen die Geschichte des "Altdeutschen Viertels" lebendig werden. Entstanden ist das Heft anlässlich des 120. Firmenjubiläums der Firma Alfred Osche und wurde vom heutigen Inhaber Wolfgang Osche herausgegeben. Die "Lichterfelder Kiezgeschichte(n)" sind gegen einen Druckkostenbeitrag von vier Euro im Geschäft in der Baseler Straße 9 erhältlich.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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