Ehemaliger Frauenknast ist zur kulturellen Begegnungsstätte geworden

Der Chor des Hochmeisterprojektes trat anlässlich des Tages des Offenen Denkmals im Soeht7 auf. | Foto: K. Rabe
6Bilder
  • Der Chor des Hochmeisterprojektes trat anlässlich des Tages des Offenen Denkmals im Soeht7 auf.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Lichterfelde. „Im ehemaligen Frauengefängnis Lichterfelde sollen künftig Kunst und Kultur ein Domizil finden“. Dieses Ziel hat Jochen Hahn vor gut einem Jahr formuliert. Das geschichtsträchtige Gebäude in der Söhtstraße wollte er aus dem Dornröschenschlaf wecken. Heute kann er sagen, dass sein Konzept aufgegangen ist.

„Es ist uns gelungen, das alte Gemäuer mit Leben zu erfüllen. Der ehemalige Knast ist zu einer Begegnungsstätte für Kunst und Kultur geworden“, sagt Jochen Hahn. Es gab sehenswerte Ausstellungen, Konzerte und Lesungen mit namhaften Künstlern. „Das waren wirklich tollen Sachen", sagt der Veranstaltungsmanager und Geschäftsführer der Hahn Produktionsgesellschaft für Theater, Management und Kulturaustausch. Unter anderem waren Sabine und Katharina Wackernagel hier, Achim Freyer nahm das Gefängnisgebäude als Kulisse für seine Installationen und verschiedene Chöre und Instrumentalisten nutzten die außergewöhnliche Akustik des Lichthofes für Konzerte.

An den Tagen des Offenen Denkmals am zweiten September-Wochenende konnte die breite Öffentlichkeit den früheren Frauenknast durch das Gefängnistor betreten. Die Besucher konnten im neugestalteten und begrünten Gefängnishof sitzen, einen Blick in die ehemaligen Gefängiszellen werfen und die Ausstellung von Künstlern des Vereins Kunst.Raum.Steglitz betrachten, die in den Zellen im Erdgeschoss des alten Zellentraktes ausgestellt hatten. Zudem beeindruckte der Performance-Chor Berlin mit einer Inszenierung. Ebenfalls las Udo Samel im Kuppelsaal des Knastes.

Demnächst will auch das Gefängnistheater-Projekt Aufbruch hier ein Stück inszenieren. Außerdem sind Ausstellungen über einen läneren Zeitraum geplant. Bisher waren Ausstellungen auf ein Wochenende begrenzt.

Sonst stehen die Zellen in der Etage darüber Künstlern als Ateliers zur Verfügung. Auch das gehört zum Konzept. Schon vier Meisterschüler der UdK arbeiten hier. „Im Oktober zeigen sie Ergebnisse ihrer Arbeit in einer Ausstellung“, informiert Jochen Hahn. Demnächst möchte er ein Artists in Residence-Programm starten. Die Künstler können dann auch im Gefängnis wohnen.

Das Konzept sah auch vor, dass die Gefängniszellen von Künstlern als Unterkunft genutzt werden. „Das ist bisher noch nicht aufgegangen“, sagt Hahn. Dafür werden die Zellen sehr gern von Berlinbesuchern als Hostelzimmer gebucht. Es sei jedoch geplant, die Zellen im zweiten Stock zu größeren Wohnateliers auszubauen. Darum, so räumt Hahn ein, kümmert sich seit Kurzem ein neuer Eigentümer.KaR

Weitere Informationen gibt es auf www.soeht7.de
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 711× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 756× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 437× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 893× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.824× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.