CDU, SPD, Grüne und Piraten in der Thermometersiedlung
"Wir wollen die Politik näher an die Bürger bringen. Mit dem gemeinsamen Büro zeigen wir auch, dass die demokratischen Parteien für ein gutes Projekt zusammenarbeiten können", erklärt die CDU-Abgeordnete Cornelia Seibeld. Im Wahlkampf 2011 hatte sie die Idee, im Problemkiez eine Bürogemeinschaft als Anlaufstelle zu installieren. Zwischen Anwohnern und Politikern soll so ein "kurzer Draht" hergestellt werden, erläutert die CDU-Politikerin. Ihr zur Seite stehen Irene Köhne (SPD), Benedikt Lux (B90/Grüne und Alf Jarosch (Piratenpartei).In der Vergangenheit sind viele Probleme der Siedlung nicht rechtzeitig erkannt worden oder Lösungen wurden erst mit jahrelanger Verzögerung umgesetzt. Mit dem überparteilichen Angebot wollen die Parteien schneller reagieren. Schwerpunkte sind Themen wie Wohnungsknappheit, Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche und die Nutzung der Parks Range. Aber auch das Rattenproblem in der Siedlung will man gemeinsam versuchen zu lösen. "Viele Probleme könnten auf dem kurzen Dienstweg angegangen werden", sagt Irene Köhne.
Ein weiterer Aspekt ist der hohe Leerstand von Geschäftsräumen im Kiez. Im ehemaligen Einkaufszentrum in der Celsiusstraße werden nur noch wenige Läden betrieben. Auch der Polit-Laden in der Celsiusstraße stand lange Zeit leer. Er ist ein einzigartiges Angebot dieser Art in Berlin. Die Initiatoren sehen in ihm eine gute Möglichkeit, den Kiez zu beleben. "Wir sind schon gespannt darauf, wie die Bürger vor Ort das Angebot annehmen", sagt Cornelia Seibeld.
Zunächst wurde er für ein halbes Jahr angemietet und ist an vier Tagen in der Woche jeweils ab Mittag bis in den späten Nachmittag geöffnet. Welche Partei gerade eine Sprechstunde anbietet ist einem Aushang am Laden zu entnehmen. Auch Bezirksverordnete, Abgeordnete und das Bezirksamt werden für Fragen und Anliegen vor Ort sein. Zudem steht das Büro auch Bürgerinitiativen oder lokalen Gruppen zur Verfügung.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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