Lichterfelder hatten großen Anteil am Fortschritt

Die Leiterin des Steglitz Museums, Gabriele Schuster, zeigt einen Apparat, mit dem die Reißfestigkeit von Papier getestet wurde. | Foto: K. Menge
  • Die Leiterin des Steglitz Museums, Gabriele Schuster, zeigt einen Apparat, mit dem die Reißfestigkeit von Papier getestet wurde.
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Lichterfelde. Das Steglitz Museum zeigt in einer neuen Schau, wie Unternehmen und Persönlichkeiten aus Steglitz federführend an der Industrieentwicklung mitgewirkt und damit den Fortschritt beeinflusst haben.

Fast 600 Jahre existierte Steglitz als kleines Bauerndorf inmitten des brandenburgischen Landes. Noch um 1840, als die Industrialisierung längst begonnen hatte, zählte es nur einige hundert Einwohner. Wenige Jahrzehnte später änderte sich das Bild drastisch. In den Süden Berlins kamen Erfinder, Unternehmer und Großkonzerne. Persönlichkeiten wie Manfred von Ardenne, Rudolf Fuess und Otto Lilienthal ließen sich hier nieder. Der Wissenschaftler und Firmengründer Werner von Siemens trug mit dem Bau der ersten elektrischen Straßenbahn in Lichterfelde dazu bei, Berlin in "Elektropolis" zu verwandeln. Die erste Elektrische fuhr 1879 in Lichterfelde. Nicht nur mittelständische Betriebe wie die "Neue Photografische Gesellschaft" wählten Lichterfelde als ihren Unternehmensstandort. Auch die Großkonzerne Dehomag/IBM und Telefunken machten den Ortsteil als Industriestandort bekannt. Der Fernseher zum Beispiel wurde in Steglitz wesentlich mitentwickelt. Die Dehomag/IBM eröffnete das Zeitalter des Computers. Überregionale Bedeutung hat noch heute die Bundesanstalt für Materialforschung und - prüfung (BAM) mit Sitz Unter den Eichen 87.

Die Ausstellung dokumentiert nicht nur die Entwicklung zum wichtigen Wissenschafts- und Industriestandort. Sie geht auch der Frage nach, warum gerade Steglitz an der Industriegeschichte Berlins so entscheidend mitgewirkt hat. Die Besucher erfahren, woher der Fernseher kommt, warum der Computer hier seinen Anfang hatte, wer die kleine Filmkamera erfand und wo sich die größte Termitensammlung der Welt befindet.

Am Sonntag, 14. Oktober wird die Ausstellung "Gründer und Erfinder der Industriegeschichte" im Museum an der Drakestraße 64A eröffnet. Sie ist bis 28. April 2013, Di bis Fr und So, 15-18 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 833 21 09 zu sehen. Unter anderem gibt es am Sonnabend, 20. Oktober, eine Lesung mit dem Schauspieler Wolfgang Unterzaucher aus der Biografie von Manfred von Ardenne. Beginn ist um 19.30 Uhr. Anmeldung ist erbeten. Zudem werden Führungen am 21. und 28. Oktober angeboten. Beginn ist jeweils um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.heimatverein-steglitz.de.
Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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