Containerdorf am Ostpeußendamm ist im August bezugsfertig

Die SPD-Abgeordnete Irene Koehne (dritte von links) informierte sich kürzlich über den Stand der Arbeiten an der neuen Flüchtlingsunterkunft am Ostpreußendamm. | Foto: K. Menge
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  • Die SPD-Abgeordnete Irene Koehne (dritte von links) informierte sich kürzlich über den Stand der Arbeiten an der neuen Flüchtlingsunterkunft am Ostpreußendamm.
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Lichterfelde. Auf dem Gelände am Ostpreußendamm sind schon lange die Bagger am Werk. Die Container sind fast komplett aufgestellt. Derzeit läuft der Innenausbau der zukünftigen Flüchtlingsunterkünfte, die spätestens Ende August bezogen werden sollen.

Betreiber des ersten Containerdorfes im Bezirk ist die Neue Treberhilfe Berlin. Die Leitung des Heims hat Wolfgang Keller übertragen bekommen. Schon jetzt ist er oft vor Ort, um sich über den Stand der Bauarbeiten zu informieren. Während eines Stadtteiltages, zu dem die SPD-Abgeordneten Irene Köhne kürzlich eingeladen hatte, erklärte er, was auf dem Gelände der ehemaligen Schule passieren wird.

Die farbigen Container sind aufgestellt und schon vom Ostpreußendamm aus zu sehen. Jetzt geht es im Innern weiter. „Die Räume sind großzügig, die Bäder gefliest und die Ausstattung ist allgemein besser als in anderen Einrichtungen. Es ist alles neu“, erläutert Keller. Die Unterkunft soll in erster Linie besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen vorbehalten sein. Das heißt, hier sollen Menschen ein vorübergehendes Zuhause finden, die durch Folter oder andere schlimme Erlebnisse traumatisiert sind. Das bedarf einer besonderen Betreuung. Neben den zehn Mitarbeitern zur Sozialbetreuung, wird derzeit um die Stelle eines Ergo-Therapeuten verhandelt. Außerdem sind zehn Wohneinheiten barrierefrei gestaltet.

Diese Voraussetzungen sollten auch ihrem Verwendungszweck entsprechend genutzt werden. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales LaGeSo würde solche speziellen Räume aus der Not heraus oftmals nicht für ihren eigentlichen Zweck einsetzen, kritisiert Keller die Senatsbhörde. Aber eine entsprechende Vorauswahl sei wichtig, um den besonderen Bedürfnissen dieser Menschen gerecht werden zu können. Geplant ist in diesem Zusammenhang eine enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Bezirks.

Der Wachschutz soll rund um die Uhr gewährleistet sein. Angebote zur Selbsthilfe sollen den Menschen helfen, sich schneller einzuleben und sich zu integrieren. Es werden Sprachkurse in der Einrichtung angeboten, aber in erster Linie sollen die Menschen ermutigt werden, raus zu gehen und beispielsweise Deutschkurse der Volkshochschule zu nutzen. Bereits im Vorfeld hätten zudem die Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf und der FC Viktoria 1889 ihre Bereitschaft signalisiert, die asylsuchenden Menschen in ihre Angebote mit einzubeziehen.

Bevor die ersten Bewohner in die Unterkunft am Ostpreußendamm einziehen, plant die Treberhilfe einen Tag der offenen Tür. Anwohner werden sich ein Bild davon machen können, wie die Menschen untergebracht werden. Später wird es sicher auch Möglichkeiten geben, um mit den Asylbewerbern in persönlichen Kontakt zu kommen.

Derzeit gibt es im Bezirk über 300 Flüchtlinge, zukünftig werden es an fünf Standorten 1500 sein. Ziel ist es, 2400 asylsuchende Menschen im Bezirk unterzubringen. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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