In der Alten Dorfschule sollen autistische Kinder lernen
Geplant sind zwei Lerngruppen mit insgesamt zwölf Schülern. Das Bezirksamt unterstützt dieses Konzept wohlwollend. "Denn die Dorfschule wäre dafür ein idealer Standort", sagte Schulstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU). Mitten auf dem Land seien die Kinder hier von Natur und Landwirtschaft umgeben. Ausflüge sind möglich und ein Schulgarten kann angelegt werden. Im Dorf werden therapeutische Reitkurse angeboten, eine Feuerwehr, ein evangelisches Gemeindezentrum und viele nette Nachbarn sind hier zu Hause. Das Schulhaus ist für kleine Lerngruppen gerade groß genug. Es hat eine Küche, eine Dunkelkammer und zwei Unterrichtsräume. Was fehlt sind Sanitäranlagen. Außerdem müsste gründlich renoviert werden.
Das Vorhaben steht und fällt allerdings mit der Senatsbildungsverwaltung. Die muss noch zustimmen, ob die Richard-Keller-Schule als sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem Schwerpunkt "Lernen" einen Förderzweig "Autismus" eröffnen darf. Der Bedarf wäre da, denn in Berlin gibt es nur zwei staatliche "Auftragsschulen für Autismus": in Friedrichshain und in Wilmersdorf. Die Schulstadträtin ist aber optimistisch: "Beide Schulen sind voll und wir brauchen unbedingt Plätze für autistische Kinder aus Reinickendorf."
Bekommt die Schule die Genehmigung dennoch nicht, muss im Bezirksamt über eine andere Nutzung nachgedacht werden. Auch die letzte Möglichkeit, die Liegenschaft doch an den Liegenschaftsfonds Berlin abzugeben, käme dann wieder ins Spiel. Denn die alte Dorfschule steht leer, seit die Lübarser Grundschule Am Vierrutenberg im Oktober 2012 ausgezogen ist. Die Schule hatte das Gebäude als Filiale für ihre vierten Klassen genutzt.
Eröffnet wurde die Dorfschule im Jahr 1820 östlich der Dorfkirche mit einem Klassenraum und einer Lehrerwohnung.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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