Widerstand gegen Wohnungsbau
Anwohner des Hultschiner Damms wollen notfalls gegen Senatspläne klagen

BI-Sprecherin Maira Rothe, der CDU-Abgeordnete Mario Czaja, VDGN-Vizepräsident Peter Ohm und der Bezirksverordnete Eberhard Roloff (Die Linke) (v.l.n.r.) informierten Anwohner über Planungsstand und Probleme im Verfahren zur Bebauung der Brache.  | Foto: hari
  • BI-Sprecherin Maira Rothe, der CDU-Abgeordnete Mario Czaja, VDGN-Vizepräsident Peter Ohm und der Bezirksverordnete Eberhard Roloff (Die Linke) (v.l.n.r.) informierten Anwohner über Planungsstand und Probleme im Verfahren zur Bebauung der Brache.
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Zu viele Wohnungen, kein Verkehrskonzept, ein Mangel an Parkplätzen: Anwohner des Hultschiner Damms kritisieren die Pläne für die Brache zwischen Großmannstraße und Goldregenstraße. Im Zweifel wollen sie gegen den Senat klagen.

Die Anwohner haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Auf einer Anwohnerversammlung in der Kiekemal-Grundschule am Dienstag, 28. August, hat sie mit dem Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) über den Stand des Planungsverfahrens informiert. Hauptthema war indes die Bildung einer Klagegemeinschaft.

Der VDGN will für die Gemeinschaft einen Fonds bilden und verwalten, mit dessen Hilfe eine Rechtsvertretung und Prozesskosten bezahlt werden können. Der VDGN hat die Rechtsanwältin Franziska Heß aus Leipzig im Auge, die unter anderem auch die Anwohner des neuen Großflughafens beim Kampf um besseren Schallschutz vertritt.

VDGN-Vizepräsident Peter Ohm ließ Listen verteilen, in denen Anwohner ihr Interesse an einem Beitritt zur Klagegemeinschaft bekunden können. „Der Senat geht stets den Weg des geringsten Widerstandes. Deshalb müssen wir jetzt klare Kante zeigen“, sagte er.

Laut Stadtentwicklungsplan Wohnen des Senats könnten auf der rund 72 000 Quadratmeter große Fläche bis zu 999 Wohnungen gebaut werden. Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) sprach von bis zu 390 Wohnungen, das Stadtentwicklungsamt des Bezirks will die Zahl auf 200 Wohnungen begrenzen.

„Wir sind nicht gegen die Wohnbebauung, wollen aber eine sozialverträgliche Lösung für die Anwohner im Umfeld der neuen Siedlung“, sagte Maira Rothe, Sprecherin der BI. Der BI geht um die Zahl der Wohnhäuser, die Versorgung mit Kita- und Schulplätzen, Parkplätzen und eine direkte Zufahrt aus dem neuen Wohngebiet zum Hultschiner Damm. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat in einem ersten Verkehrsgutachten eine solche Verbindung abgelehnt. Eine solche Zufahrt könne zu Verzögerungen im Fahrplan der Straßenbahn führen.

Zudem sehen die Senatspläne nur einen halben Stellplatz pro Wohnung vor. Die BI befürchtet daher, dass ohne Zufahrt nicht nur der künftige Anliegerverkehr durch die Nebenstraßen zum Hultschiner Damm rollt, sondern auch die Seitenstraßen zugeparkt werden.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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