„Alles nutzbar, außer dem Treppenhaus“
In der Elsenstraße in Mahlsdorf entsteht bis Ende 2024 eine Grundschule neuen Typs

CDU-Schulstadtrat Torsten Kühne, die CDU-Abgeordnete Katharina Günther-Wünsch und Schulamtsleiterin Angelique Schmidt sehen sich den Plan der zukünftigen Grundschule an. Die frühere Schule im Hintergrund wird derzeit abgerissen.  | Foto:  Philipp Hartmann
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  • CDU-Schulstadtrat Torsten Kühne, die CDU-Abgeordnete Katharina Günther-Wünsch und Schulamtsleiterin Angelique Schmidt sehen sich den Plan der zukünftigen Grundschule an. Die frühere Schule im Hintergrund wird derzeit abgerissen.
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Das Schaffen von neuen Schulplätzen ist derzeit eine der Hauptaufgaben auch in Marzahn-Hellersdorf. Es wird geplant oder auch gebaut, wie derzeit in der Elsenstraße 7-9 in Mahlsdorf. Dort begann im Oktober die sogenannte Baufeldfreimachung für eine neue vierzügige Grundschule mit 576 Plätzen und einer Drei-Felder-Sporthalle.

Das Schulgrundstück stellt die Planer vor eine große Herausforderung. Es weist Erhebungen in drei Abstufungen auf, denn es befindet sich nahe dem Barnimhang, der wegen seiner guten Aussicht als Berliner Balkon bekannt ist. Wie Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) bei einem Pressetermin auf der Baustelle mitteilte, soll möglichst wenig in den Hang hineingebaut werden. Im Hangbereich sollen demnach die Außenflächen angesiedelt werden, während Schule und Sporthalle nah an die Elsenstraße herangebaut werden.

Vor dem Neubau steht indes erst einmal der Abriss. Das ehemalige Elsengrund-Gymnasium, eine typische DDR-Plattenbauschule, verschwindet. Die Oberschule am Elsengrund besuchten rund 750 Schüler. 2009 wurde sie geschlossen und mit dem Otto-Nagel-Gymnasium zusammengelegt. Im März 2016 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung, das Gelände planungsrechtlich als künftigen Schulstandort zu sichern.

Bis zum Ende des Frühjahrs soll der Abriss abgeschlossen sein. Die Arbeiten dazu laufen auf Hochtouren. Die benachbarte frühere Sporthalle ist schon bis auf das Fundament abgetragen worden. Die neue Sporthalle werde, wie Torsten Kühne versicherte, auch dem Breiten- und Vereinssport zur Verfügung stehen.

Die frühere Turnhalle neben der Schule wurde bereits abgerissen. Bei dieser Aufnahme wenige Tage vor Weihnachten war nur noch das Fundament zu sehen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die frühere Turnhalle neben der Schule wurde bereits abgerissen. Bei dieser Aufnahme wenige Tage vor Weihnachten war nur noch das Fundament zu sehen.
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Ab Mai und Juni dieses Jahres will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen dann eine neue Compartment-Schule errichten. Dieser Schultyp ist derzeit im Land Berlin besonders beliebt, weil er am besten auf die sich verändernden pädagogischen Ansprüche ausgerichtet ist. Dabei befinden sich quasi mehrere kleine Schulen unter dem Dach einer großen gemeinsamen Schule.

Statt der klassischen Flurschule mit langgestreckten, schmalen Baukörpern werden bei der Compartment-Schule mehrere kleine Organisationseinheiten (Compartments) errichtet. Diese enthalten jeweils Unterrichtsbereiche und Gemeinschaftsflächen. Die einzelnen Compartments gruppieren sich dabei um ein zentrales Forum, das als Raum für Gruppen- und Einzelarbeit, aber auch als Raum der Begegnung, Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche dient. „In der Compartment-Schule ist alles pädagogisch nutzbar, außer dem Treppenhaus“, sagt Torsten Kühne.

Ein großes Problem sind die deutlich gestiegenen Baukosten. Ursprünglich sollte der neue Schulkomplex rund 35 Millionen Euro kosten. Kühne schätzt, dass am Ende rund 50 Millionen Euro investiert werden müssen.

Die frühere Oberschule am Elsengrund, die 2009 geschlossen wurde, wird derzeit abgerissen. Im Anschluss soll auf dem Grundstück in der Elsenstraße 7-9 ab Mai oder Juni 2023 mit dem Bau einer neuen Grundschule begonnen werden. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Die frühere Oberschule am Elsengrund, die 2009 geschlossen wurde, wird derzeit abgerissen. Im Anschluss soll auf dem Grundstück in der Elsenstraße 7-9 ab Mai oder Juni 2023 mit dem Bau einer neuen Grundschule begonnen werden.
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Voraussichtlich erst im November 2024 wird die Schule für Unterrichtszwecke zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung der Außenanlagen werde sich sogar bis Ende 2025 hinziehen. Da die Schuleröffnung erst deutlich nach Beginn des Schuljahres 2024/2025 erfolgen wird, sollen die Schüler laut Schulstadtrat Kühne in der Kiekemal-Grundschule am Hultschiner Damm und der Friedrich-Schiller-Grundschule nahe dem S-Bahnhof Mahlsdorf vorübergehend „Elsen-Klassen“ bilden. Allerdings ächzen schon jetzt die beiden Schulen unter hohen Schülerzahlen. Wie die CDU-Abgeordnete Katharina Günther-Wünsch beim Baustellentermin berichtete, liegt die Auslastung der Kiekemal-Grundschule derzeit bei 150 Prozent, die der Mahlsdorfer Grundschule bei 130 Prozent. Im Siedlungsgebiet gebe es zu wenige Schulen. Umso wichtiger sei, dass jetzt der Neubau in der Elsenstraße entstehe.

Und eine Entspannung hinsichtlich der Schülerzahlen gibt es nicht. Die Bevölkerung wächst durch den anhaltenden Zuzug weiter. In den kommenden Jahren werden nach Angaben des Bezirksamts in Marzahn-Hellersdorf etwa 3000 zusätzliche Schulplätze alleine für Grundschüler benötigt, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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