Marzahn-Hellersdorf hat die Schulentwicklung in den Siedlungsgebieten ein Jahrzehnt vernachlässigt

Der Bildungsstadtrat von Marzahn-Hellersdorf, Gordon Lemm (SPD), stellt keine schnelle Lösungen für die Schulprobleme im Siedlungsgebiet in Aussicht. | Foto: Klaus Teßmann
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Mahlsdorf. Im Siedlungsgebiet von Mahlsdorf herrscht große Raumnot an den Grundschulen. Seit Jahren wächst die Zahl der Kinder, ohne dass ausreichend Schulplätze geschaffen wurden. Eltern gingen Ende Mai auf die Straße und forderten von den Politikern schnelle Lösungen.

„Wir sind ein wachsender Bezirk“, sagt Bildungsstadtrat Gordon Lemm (SPD). Seit mehr als zehn Jahren seien die Schulkapazitäten im Siedlungsgebiet nicht mehr erweitert worden. Die Schulen sind teilweise über 100 Jahre alt. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze angelangt“, erklärt Lemm. Die letzte Schule, die neu gebaut wurde, war die Kiekemal-Grundschule am Hultschiner Damm. „Schon im Schuljahr 2017/18 können wir die Kinder nicht mehr so versorgen, wie wir es gern wollen“, betont Lemm. Vor besonders großen Herausforderungen stellt das Platzbedarf„Besonders in den vierten Klassen sind zu viele Schüler.“ Dass Eltern mehr Plätze in den Schulen fordern, verstehe er. Für den Schulneubau sei aber das Land Berlin zuständig. Planung und Bau einer Schule dauerten rund zehn Jahre.

Das Bezirksamt suche nach kurzfristigen Lösgungen. Und die heißen Container-Schule und Modularer Ergänzungsbau. Die Container lassen sich sehr schnell aufstellen, für die Ergänzungsbauten werden Bauzeiten bis zu 18 Monate veranschlagt. Für das ehemalige Gymnasium am Elsengrund ist so ein Modularer Ergänzungsbau geplant. Das Schulgebäude soll wieder in Betrieb genommen werden und noch einen Anbau erhalten. In dem Modul befinden sich zwölf Klassenräume mit Platz für rund 200 Schüler. Die Schule wird allerdings erst im Jahr 2021 fertig sein. Ende Mai ist die Planung für die Schule an der Elsenstraße beschlossen worden. „Dort haben wir auch den Vorteil, dass wir eine Sporthalle haben, die noch genutzt wird.“

Eine schnelle Lösung sieht der Stadtrat für die Kiekemal-Grundschule in Sicht. Ein Container mit fünf Räumen könnte schon zum Schuljahr 2018/19 fertig sein. Der Stadtrat will sich noch vor den Sommerferien mit der Schule und der Elternvertretung beraten. Für den Container gibt es zwei mögliche Standorte: entweder auf dem Schulgelände am Hultschiner Damm oder auf dem Lehnitzplatz, wo vor einigen Jahren schon einmal eine Behelfsschule stand.

Für die Achard-Schule in Kaulsdorf kündigte der Stadtrat ein umfassendes Sanierungskonzept an. Sie soll erweitert werden, der Altbau wird saniert. Dazu kommt ein Ergänzungsbau in die Waplitzer Straße. Die alte Turnhalle wird für den Hort und eine Mensa umgebaut. Auch eine Schulbibliothek ist vorgesehen. Das alles kostet viel Geld. Allein die Sanierung schlägt mit 6,3 Millionen Euro zu Buche. Für die neue Sporthalle sind fünf Millionen Euro und für die Gestaltung der Grünflächen 850 000 Euro eingeplant. Die ganze Baumaßnahme soll zum Schuljahr 2021/23 abgeschlossen sein. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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