Verbündet im Gedenken an Kurt Schwaen
Mahlsdorf. Das Andenken von Kurt Schwaen lebt im Bezirk. Seine Witwe unterhält mit dem Kurt-Schwaen-Archiv im Haus des Komponisten mehr als nur einen Gedenkort. Auch junge Künstler engagieren sich und beteiligen sich anlässlich des zehnten Todestages des Komponisten an einem Konzert.
Kurt Schwaen (1909-2007) war einer der bekanntesten Komponisten der DDR und wurde 1999 auch mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Seit dessen Tod hält Kurt Schwaens Witwe, Ina Iske-Schwaen, sein Andenken am Leben. Sie betreibt in ihrem Wohnhaus, Wacholderheide 31, das Kurt-Schwaen-Archiv und bereitet das Lebenswerk des Komponisten auf.
In Konzerthäusern und auch in Programmen von einschlägigen Musiksendern mit klassischer oder sogenannter ernster Musik sind seine Kompositionen aber nur selten zu hören. „Da ist Kurt Schwaen keine Ausnahme“, sagt Iske-Schwaen. Zeitgenössischen Komponisten hätten es im heutigen Musikgeschäft ohnehin nicht leicht. Besonders wenn ihr Hauptwerk während der DDR entstand und sie keine besondere Lobby haben, kämen diese nur noch selten zur Aufführung.
Ina Iske-Schwaen will verhindern, dass das Werk ihres Mannes in Vergessenheit gerät. Neben dem Archiv, dessen Inhalte für Wissenschaftler und Musikinteressierte offen ist, präsentiert sie Ergebnisse der Schwaen-Forschung und andere Neuigkeiten regelmäßig in einer gleichnamigen Broschüre im Internet. Außerdem finden sich hier Verzeichnisse, Noten und Hörbeispiele, Hinweise auf Konzerte und andere Veranstaltungen.
Kurt Schwaens Musik umfasst Stücke aller Genres und Formen, vom Lied bis zur Oper und zur Filmmusik. Er selbst war ein Freund der kleinen Form, der kurzen Stücke. „Was du nicht mit drei Tönen sagst, das sagst du auch nicht mit hundert“, ist eine seiner Aussagen hierzu. Seine Witwe hat im zehnten Jahr nach seinem Tode besonders Musik für den Konzertsaal von ihm wieder in Erinnerung gebracht. Sie ließ sein einziges Konzert für Violine und Orchester aus dem Jahr 1979 von einem professionellen Notenschreiber neu aufsetzen und drucken. „Das hätte ihm gefallen“, erklärt sie.
Ganz ohne Verbündete im Bezirk ist Ina Iske-Schwaen nicht, wenn es darum geht, die Musik ihres Mannes am Leben und in der Öffentlichkeit zu halten. Hierzu gehören einige Schüler der Musikschule des Bezirks „Hans Werner Henze“, die sich wesentlich auch an der Vorbereitung eines Gedenkkonzertes anlässlich des zehnten Todestages des Komponisten beteiligten. Hierzu gehört das Männer-Vokalensemble der Musikschule, das unter anderem die „Stadellieder“ nach Volksdichtungen aus der Prignitz dabei zu Gehör bringen.
Das Kammerkonzert wird am Sonntag, 15. Oktober, um 11 und 14 Uhr in Vistéls Cello-Musik-Salon, Leipziger Straße 61, in Berlin-Mitte aufgeführt. Eintritt zehn Euro, ermäßigt acht Euro. Anmeldung erwünscht unter 0163/345 29 94. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.