Michael Wiedemann ist ein leidenschaftlicher Sammler
Einer der Initiatoren des Aktionskreises Kunstfreunde Marzahn-Hellersdorf ist Michael Wiedemann. Der Geschäftsmann aus Mahlsdorf ist in den zurückliegenden Jahren als Kunstsammler und Kurator von Ausstellungen hervorgetreten. "Im Bezirk gibt es eine breite Schicht von Menschen, die Kunstverstand und auch einen beachtlichen Besitz an Kunstwerken haben", sagt er. Die Sammelleidenschaft und auch das öffentliche Engagement von Wiedemann gehört ganz der Kunst der DDR. Er ist in der DDR aufgewachsen und hat im Handel gearbeitet. Nach der Wende machte er Karriere als Ausstatter für Kliniken.
Während DDR-Kunst vor 1989 auch große Sammler in Westdeutschland anzog, sank ihr Wert nach der Einheit ins Bodenlose. Das Blatt wende sich jedoch wieder. Davon ist Wiedemann überzeugt. "Ich will dazu beitragen, den kulturellen Wert unserer eigenen Geschichte wiederzuentdecken", sagt er.
Die geplante Galerie für DDR-Kunst in Schloss Biesdorf war schließlich eine Initialzündung für die Gründung des Aktionskreises. Er will die Entstehung der Galerie begleiten und unterstützen. "Vor allem aber wollen wir zeigen, was wir im Bezirk selbst an Kunst haben", betont Wiedemann. Das erste Projekt der Kunstfreunde ist ein Kunstwegweiser durch den Bezirk. Dabei ist nicht nur an Öl auf Leinwand oder Figuren aus Stein und Bronze gedacht. Eine Wegmarke soll beispielsweise der Hultschiner Damm 140 sein, wo einst das Sandmännchen des DDR-Fernsehens entstand und sich heute der Jugendklub "Am Hultschi" befindet.
Gegenwärtig zeigt Wiedemann im Kieztreff "Kieke mal" des Unionhilfswerks, Hultschiner Damm 84 A, eine Ausstellung mit Druckgrafiken des französischen Karikaturisten Paul Gavarni (1804-1866). Die Ausstellung ist bis zum 30. April mittwoch von 13 bis 18 Uhr zu besichtigen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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