Ein Jahr ohne Storchennachwuchs
Die drei Küken überlebten leider nicht

Zwar nutzen die Alttiere noch das Nest. Aber Küken ziehen sie nicht mehr auf. | Foto:  Naturschutz Berlin-Malchow
  • Zwar nutzen die Alttiere noch das Nest. Aber Küken ziehen sie nicht mehr auf.
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Traurige Nachrichten vom Naturhof Malchow. In diesem Jahr wird es hier keine Storchaufzucht zu beobachten geben.

Noch im April freuten sich alle über die Ankunft des Storchenpaars. „In diesem Jahr hat ein unberingter und uns noch unbekannter Storch das Nest auf dem Schornstein am Naturhof besetzt“, berichtet die Geschäftsführerin des Vereins Naturschutz Berlin-Malchow, Beate Kitzmann.

„Nach anfänglich erfolgreicher Paarung und dem Ausbrüten von drei kleinen Storchküken mussten wir leider in den vergangenen Wochen und Tagen Abschied von den Jungtieren nehmen. Nach und nach wurden die Storchenjungen durch die Alttiere aus dem Nest geworfen.“ Die Ursachen seien vielfältig, erklärt die Biologin. Zum einen könnte die zeitweise im April und Mai vorherrschende kühle und nasse Wetterlage mit heftigen Regengüssen ein Grund sein, dass die Küken schwer erkrankten.

Aber ein entscheidender Punkt sei sicher auch das Nahrungsangebot in der Umgebung, erklärt Beate Kitzmann. Ein etwas über 50 Tage alter Jungstorch benötigt zirka 527 Gramm Nahrung am Tag. Insekten stellen die Hauptnahrungsquelle dar. Durch das zunehmende Insektensterben ist er direkt von der schrumpfenden Nahrungsquelle betroffen. Nur zweitrangig ist die Bedeutung von Würmern und drittrangig die der Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Fischen.

Solch traurige Ereignisse spornen uns nur noch mehr in unserer Arbeit an. Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr wieder eine erfolgreiche Aufzucht der Storch miterleben können“, sagt die Biologin.

Sie kann dann aber noch zwei positive Nachrichten ergänzen: Das zweite Storchenpaar im Bezirk, dass in Falkenberg zu Gast ist, hat ebenfalls seine Eier ausgebrütet. In diesem Nest wurden zwei Küken gesichtet, die bisher wohlauf sind. Zu hoffen ist, dass deren Eltern stets genug Nahrung finden, um den Nachwuchs füttern. Die zweite erfreuliche Nachricht: Ein Storch, der am 20. Juni 2019 als Jungstorch in Malchow beringt wurde, ist jetzt in einem Nest im 170 Kilometer entfernten Sehnde bei Hannover gesichtet und dem Verein Naturschutz Berlin-Malchow gemeldet worden. „Sonst lasen wir immer die Ringe von Störchen aus Thüringen, Orten in Brandenburg oder Hannover ab. Das wir eine Ableserückmeldung von einem Storch bekamen, den wir beringten, ist meines Wissens das erste Mal“, sagt Beate Kitzmann.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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