Nachwuchs bei den Shorthorns
Vortrag und Radtour zu einer ganz besonderen Rinderrasse

Kalb Gabija (rechts) neben Tieren ihrer Shorthorn-Rinder-Herde. | Foto: Naturschutz Berlin-Malchow
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Zu einem Vortrag mit anschließender Radwanderung zum Thema „Das deutsche Shorthorn – eine Rinderrasse als Berliner Rarität im Porträt“ lädt der Verein Naturschutz Berlin-Malchow am 4. Oktober ein.

Treffpunkt ist 14 Uhr am Kappensaal auf dem Naturhof Malchow an der Dorfstraße 35. Die Biologin Beate Kitzmann hält zunächst einen Vortrag zu dieser weltweit ältesten Kultur-Rinderrasse. Sie erläutert unter anderem, wie Tiere in der Landschaftspflege im Sinne des Natur- und Artenschutzes eingesetzt werden. Anschließend führt eine Radwanderung die Teilnehmer zu den Falkenberger Rieselfeldern, wo sie die extensiv weidenden Rinder beobachten können. Ein Fahrrad ist mitzubringen.

Der Verein Naturschutz Berlin-Malchow konnte im Sommer das erste Berliner Shorthorn-Kalb willkommen heißen, das Muttertier Darcie nach gut neun Monaten Tragzeit auf den Naturschutzflächen der Falkenberger Rieselfelder auf die Welt brachte. Das Kuhkalb, so nennt man ein weibliches Kalb, wurde Gabija getauft. Seine Fellfarbe ist rot und schimmelfarbig. Die rote, dreijährige Mutterkuh und Zuchtbulle Kendal tragen beide Hörner, was leider bei dieser Rasse nicht mehr selbstverständlich ist.

Insgesamt acht Monate ist Darcie zunächst im „Mutterschutz“ und wird von ihrem Kalb nicht getrennt. „Nach dieser Zeit werden die Kälber behutsam abgesetzt, da sie zum Grasfressen übergegangen sind“, informiert Sylvie Wesnigk-Michler, Pressereferentin des Vereins Naturschutz Berlin-Malchow.

Das Deutsche Shorthorn ist weltweit eine der ältesten Rinderrassen. Ursprünglich stammt es aus Nordengland, wo es die Brüder Colling Anfang der 1820er Jahre züchteten. Es wurde in Schleswig-Holstein um 1840 zu einer deutschen Linie weitergezüchtet. Aktuell gibt es nur noch zirka 200 Deutsche Shorthorns. Davon ist die Mehrzahl genetisch hornlos, das bedeutet, dass die Tiere ohne Hörner geboren werden. Damit geht ihnen ein namensgebendes Merkmal verloren.

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stuft das Deutsche Shorthorn in ihrer Roten Liste in die Kategorie II, also stark gefährdet ein. Das gilt insbesondere für die horntragenden Tiere. Seit November 2017 hat der Verein Naturschutz Berlin-Malchow Shorthorn-Rinder mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Naturschutz Berlin angeschafft. Sie weiden als Landschaftspfleger ganzjährig in den Naturschutzgebieten im Berliner Norden. Am Ende des Jahres wird voraussichtlich einer neue Zuchtbulle zu den Kühen gelassen. „Wir hoffen deshalb auf weiteren Nachwuchs im Jahr 2021“, so Sylvie Wesnigk-Michler.

Weitere Informationen auf www.naturschutzstation-malchow.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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