"Die ganze Nachbarschaft war da": Moderatorin Gizem Shakier erinnert sich an die Ferien im Ankogelbad

Gizem Shakier am Eingang zum Ankogelbad. Dort verbrachte sie als Kind einen Großteil der Sommerferien. | Foto: Philipp Hartmann
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Der Rollentausch ist etwas ungewohnt für sie, denn normalerweise führt Gizem Shakier selbst Interviews. Beim Radiosender „98.8 Kiss FM“ moderiert die 28-Jährige ihre eigenen Sendungen. Dort hat sie regelmäßig die erfolgreichsten deutschen Rapper zu Gast, mit denen sie über Musik und Privates spricht. Diesmal geht es um etwas Privates aus ihrem Leben: den Lieblingsort ihrer Kindheit.

Als sie gerade einmal zwei Jahre alt war, zogen ihre Eltern mit ihr nach Mariendorf. Dort wohnt Gizem Shakier auch heute noch. Das Kombibad Mariendorf, für sie einfach nur das „Ankogelbad“, liegt fast direkt vor ihrer Haustür. „Ich bin damit aufgewachsen. Es lag wirklich nur zwei Minuten von zu Hause entfernt. Wir hatten quasi einen Pool nebenan“, sagt sie.

Das erste Mal war sie mit sechs oder sieben Jahren dort. Ihr Onkel nahm sie mit. „Ich habe dort schwimmen gelernt.“ Zu Grundschulzeiten war Gizem Shakier in den Sommerferien nahezu jeden Tag im Ankogelbad. „Mal mit der Familie, mal mit Freunden. Wir hatten Musik, Essen und Spiele dabei. Die ganze Nachbarschaft war da.“ Einmal, so erzählt sie, habe gefühlt das ganze Bad auf einer Decke gesessen. „Dann fing einer an mit Beatbox, einer anderer hat gesungen und dann haben auf einmal alle gejammt.“

Eine besondere Beziehung zum Wasser hatte Gizem Shakier schon immer. „Wie es aussieht und wie es plätschert, hat Wasser eine beruhigende Wirkung auf mich.“ Vielleicht liegt das auch an ihrer Familie. Ihr Vater stammt aus Alanya, einem Badeort an der türkischen Mittelmeerküste. „Und mein Opa hatte Fischerboote. Es gibt Kapitäne in meiner Familie“, berichtet die gebürtige Berlinerin. Diesen Sommer verbrachte sie einige Zeit in der Küstenstadt Bodrum – und auch sonst reist sie gern in die Türkei. Während dort malerische Buchten, traumhafte Strände und blaues Meerwasser Erholung bieten, blieb in Berlin früher als Ersatz nur das Ankogelbad.

In den vergangenen zehn Jahren, so schätzt Gizem, war sie vielleicht zweimal noch als Badegast dort. „Diese Ära ist vorbei. Ich bin älter geworden, meine Freunde haben nicht mehr zur selben Zeit wie ich Zeit und mir ist es im Bad auch zu voll. Allgemein gehe ich nicht mehr so gern in Schwimmbäder, sondern jetzt lieber an den See.“ Doch viele positive Erinnerungen an das Mariendorfer Bad werden immer bleiben. „Ich habe da viel Zeit in meiner Kindheit verbracht.“

In den kommenden Jahren wird an selber Stelle für viel Geld das neue Multifunktionsbad Mariendorf gebaut. Diskutiert wird über einen Eröffnungstermin im Frühjahr 2024. Das alte Ankogelbad, wie Gizem Shakier es als Kind geliebt hat, wird dann Geschichte sein. „Würde es komplett schließen, dann würde ich es vermissen“, gibt Gizem Shakier zu. So aber begrüße sie die Pläne eines modernen, neuen Bades in ihrem Kiez. „Die Location ist wichtig“, betont sie.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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