Stadtrat verkündet zunächst eine Drei-Jahres-Lösung
Wie berichtet, ist Björn Lindner (42), staatlich geprüfter Natur- und Landschaftspfleger, seit 2007 im Auftrag des Bezirksamtes als Naturranger in dem direkt am Stadtrand über einer ehemaligen Hausmüllkippe angelegten StadtNaturPark Marienfelde am Diedersdorfer Weg tätig. Bis dato allerdings ohne festes Gehalt. Das gesamte Naturschutz-Projekt wurde über Projektgelder aus Jobcenter-Maßnahmen, Einzel-Zuschüssen des Bezirks, durch Spenden sowie vom Naturschutzbund Nabu über eine Halbtagsstelle finanziert. Als die kürzlich wegfiel, stand Lindner buchstäblich auf dem Schlauch und die Verantwortlichen bei den zuständigen Behörden wurden von unseren Lesern mit Protestbriefen, E-Mails und Anrufen förmlich überschüttet. Vergangene Woche konnte der für Umwelt- und Naturschutz zuständige Stadtrat Oliver Schworck (SPD) nun endlich die gute Nachricht verkünden, dass die Finanzierung des Naturrangers für zunächst drei Jahre gesichert sei. Lindner ist wieder beim Naturschutzbund (Nabu), dem neuen alten Träger des Projekts unter Vertrag und wird jetzt aus dem sogenannten Trenntstadt-Fonds - er wird gespeist aus Abgaben des dualen Systems - finanziert. Der Stadtrat zur Berliner Woche: "Das reicht zwar noch nicht für die hundertprozentige Finanzierung einer Ganztagsstelle und wir müssen die Differenz durch bestimmte zusätzliche Pflegevereinbarungen mit dem Nabu ausgleichen, können uns aber gleichzeitig erst mal entspannt zurück lehnen und in Ruhe an der in etwa 30 Monaten fälligen Anschlussfinanzierung arbeiten." Björn Lindner sagt, dass er nun wieder hoffnungsfroh in die Zukunft blickt und sich bei allen Unterstützern bedankt.
Schließlich ist Berlins einziger Naturranger inzwischen eine feste Marienfelder Institution und unter seiner Regie hat sich die zuvor nach einer Methangasverpuffung jahrelang gesperrte Grünanlage zu einem Naturstützpunkt vom Feinsten entwickelt. Seltene sowie vom Aussterben bedrohte Tiere haben das in die Marienfelder Feldmark übergehende Gelände als Lebensraum entdeckt. Haubenlerchen, Knoblauchkröten und verschiedenen Eidechsenarten zum Beispiel. Dazu tummeln sich unter anderem Schafe, Rehe, Wildschweine, Bienenvölker, Enten und Hühner sowie mindestens eine Fuchsfamilie. Lindner: "Ein Besuch in der Naturschutzwacht lohnt sich immer, egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter."
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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