Ökokonto in der alten Bezirksgärtnerei
44 000 Quadratmeter Fläche für Ausgleichsmaßnahmen für landeseigene Bauvorhaben

Die Gewächshäuser sind weg. Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Bezirksgärtnerei. | Foto:  Bezirksamt
  • Die Gewächshäuser sind weg. Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Bezirksgärtnerei.
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Auf der Fläche der ehemaligen Bezirksgärtnerei am Diedersdorfer Weg ist das erste naturschutzrechtliche Ökokonto des Landes Berlins entstanden. Es wurde in Zusammenarbeit zwischen der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und der Bezirksverwaltung eingerichtet.

Die Ökokonto-Fläche nimmt rund 44 000 Quadratmeter des insgesamt 75 000 großen Gärtnerei-Areals ein. Anfang des Jahres wurden auf dem Gelände bereits die Gewächshäuser, Wirtschaftsgebäude und Wegesysteme abgerissen und entsiegelt.

Die Abrissarbeiten, die nun im September abgeschlossen wurden, stellen die ersten Schritte notweniger Kompensationsmaßnahmen für bereits umgesetzte und zukünftige landeseigene Bauprojekte dar.

Zur Erklärung: Laut Baugesetzbuch müssen Eingriffe in Natur und Landschaft vermieden oder möglichst gering gehalten werden. Bei größeren Bauvorhaben ist das vor Ort häufig aber nicht möglich. Deshalb muss ein solcher Eingriff anderswo ausgeglichen werden. Mit einem Ökokonto soll ein Vorrat an Flächen bereitgehalten werden, die sich dafür eignen. So können Neubauprojekte, unter anderem dringend benötigte Wohnungen, schneller umgesetzt werden, denn nach entsprechenden Flächen muss nicht erst gesucht werden und die Kompensationsmaßnahmen können vor dem Baustart erfolgen.

„Statt nur zu reagieren, agieren wir als Land vorausschauend, denn in der Vergangenheit wurden Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erst gesucht und gesichert, wenn sie benötigt wurden“, sagt Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM. Jetzt würden sie bereits identifiziert und entwickelt, bevor Bedarf entstehe.

Für die Nachnutzung des Gärtnereigeländes wurde ein Konzept erarbeitet. Auf den entsiegelten und renaturierten Flächen sollen zum Teil Offenlandbereiche mit Trockenrasen und Frischwiesen mit eingestreuten Feldgehölzen entstehen. Die neuen Biotope sollen über ein unbefestigtes Wegesystem für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Pflanzungen, Ansaaten und der Wegebau sind jetzt noch im Herbst geplant.

Außerhalb des Ökokonto-Areals sind eine Kita mit der Ausrichtung Umwelt und Natur, ein Bereich für Bildungsangebote und Flächen für den Verein Naturwacht Berlin angedacht.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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