Integration gut gelungen
Modellprojekt „Geflüchtete in Arbeit“ endet nach drei Jahren

Mahmoud Shobash aus Syrien absolviert seine Ausbildung bei PROMESS und berichtet Bürgermeisterin Angelika Schöttler von seinen Erfahrungen. | Foto: Philipp Hartmann
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Für Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) ist „Geflüchtete in Arbeit“ eine Erfolgsgeschichte. Seit Oktober 2016 haben rund 360 Geflüchtete vom Modellprojekt des Bezirks in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen mbH (GFBM) profitiert. Ihnen konnten Ausbildungs- und Arbeitsplätze vermittelt werden.

„Dieses Projekt ist von den Unternehmern des Bezirks mit Leben erfüllt worden. Sie haben Integration gelebt und die jungen Geflüchteten nicht nur erfolgreich in den modernen anspruchsvollen Arbeitsalltag integriert, sondern vielfach auch Unterstützung im privaten Alltag geleistet. Nur auf diese Weise konnte dieser Prozess so erfolgreich begleitet werden“, zieht Schöttler Bilanz.

„Geflüchtete in Arbeit“ wurde unter anderem ins Leben gerufen, um dem Fachkräftemangel, der viele Branchen betrifft, effektiv entgegenzuwirken. Dafür sollen die Geflüchteten, die oft bereits in ihrer Heimat gut ausgebildet wurden, eine Chance bekommen. Sogenannte Lernarchitekten der GFBM unterstützen sie. Es werden Gespräche geführt und anschließend nach den jeweiligen Kompetenzen der Bewerber mittelfristige Perspektiven entwickelt. Die Instrumente der Förderung umfassen Sprachkurse, Praktika, berufsvorbereitenden Unterricht und Einstiegsqualifizierungen. Nachdem die Geflüchteten von den Unternehmen aufgenommen wurden, werden sie noch ein paar Monate betreut. Dies dient beispielsweise dazu, auch die Unternehmen und deren Mitarbeiter im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachschwierigkeiten zu beraten. „Natürlich gibt es auch Ängste und Vorbehalte, die dann moderiert werden müssen“, erklärt Angelika Schöttler hierzu.

Eines von 24 Unternehmen, die sich an dem Projekt beteiligen, ist die PROMESS Montage- und Prüfsysteme GmbH im Nunsdorfer Ring. Die 1978 von Gerhard Lechler (73) gegründete Firma hat seit 1998 ihren Sitz in Marienfelde. Sie ist auf Komponenten und Systeme für die Montage- und Automationsindustrie spezialisiert, die weltweit vertrieben werden. Zu ihren Großkunden zählen zum Beispiel Bosch und Siemens sowie Automobilkonzerne wie VW, BMW, Audi, Ford und Peugeot.

Fünf Syrer arbeiten inzwischen bei PROMESS oder absolvieren dort ihre Ausbildung. „Sie sind alle sehr motiviert und engagiert, bildungswillig und fleißig“, berichtet Gerhard Lechler. Bei einheimischen Lehrlingen stelle er hingehen manchmal eine gewisse Faulheit fest. „Wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht. Es sind sehr gute Mitarbeiter, voll integriert.“ Das Lob kommt direkt zurück. „Ich bin froh, einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben. Die Mitarbeiter sind wirklich sehr nett“, sagt Mahmoud Shobash (29), angehender Elektrotechniker für Betriebstechnik.

Ende September läuft das Modellprojekt, in das der Bezirk jährlich rund 200 000 Euro aus dem 2016 vom Senat initiierten Integrationsfonds investiert hat, aus. Das Ergebnis: 14 Geflüchtete haben inzwischen eine feste Arbeitsstelle gefunden, neun absolvieren eine Ausbildung, 20 eine Umschulung, 31 besuchen Sprachkurse oder Universitäten.

Schluss soll auch nach Projektende nicht sein, wie Bürgermeisterin Angelika Schöttler betont. Stattdessen wird es 2020 einen Abschlussbericht geben, in denen die gemachten Erfahrungen zusammengefasst werden. Als Ergebnis soll ein Leitfaden ausgearbeitet werden, der es auch bisher unbeteiligten Unternehmen erleichtern soll, in Zukunft Geflüchtete zu integrieren.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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