Ein paar Etagen höher
Der Senat will DDR-Plattenbauten in den Großsiedlungen aufstocken

Bei den "Ahrensfelder Terrassen" in Marzahn-Nord wurden im Jahr 2005 Etagen abgerissen, um individuellere Wohnformen zu schaffen. Jetzt will Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) Plattenbauten in den Großsiedlungen  aufstocken lassen.  | Foto: hari
  • Bei den "Ahrensfelder Terrassen" in Marzahn-Nord wurden im Jahr 2005 Etagen abgerissen, um individuellere Wohnformen zu schaffen. Jetzt will Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) Plattenbauten in den Großsiedlungen aufstocken lassen.
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Der Senat will Plattenbauwohnungen aufstocken lassen. So sollen die hochgesteckten Ziele im Wohnungsbau in Berlin doch noch erreicht werden. Im Bezirk zeigen die Bürgermeisterin, Wohnungsbauexperten und die größte Wohnungsbaugesellschaft Interesse, sehen aber auch Schwierigkeiten.

Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) gab Anfang September bekannt, dass künftig fünf- bis sechsgeschossige und zehn- bis elfgeschossige Gebäude um zwei und mehr Etagen aufgestockt werden könnten. Diese Häuser verfügen zumeist über Wohnungen vom in der DDR gängigen Typ WBS 70. „Die Flachdächer bieten ein großes Potenzial für zusätzliche Wohnungen“, sagte  Katrin Lompscher. Ein entsprechendes Pilotprojekt soll 2019 die städtische Wohnungsgesellschaft Howoge durchführen.

„Natürlich ist das eine Möglichkeit, an neue Wohnungen zu kommen“, sagt dazu die Bürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung im Bezirk, Dagmar Pohle (Die Linke) gegenüber der Berliner Woche. Bisher habe eine Wohnungsgenossenschaft im Bezirk einen Antrag auf Aufstockung gestellt. Allerdings müssten immer die Interessen der Mieter und Anwohner berücksichtigt werden. So dürfe es beispielsweise nicht zu Verschattungen von anderen Wohnungen kommen und müssten Parkplätze und Kitaplätze für die zusätzlichen Mieter vorhanden sein.

Aus Sicht von Ralf Protz vom Kompetenzzentrum Großsiedlungen mit Sitz im „Baukasten“ an der Riesaer Straße sind Aufstockungen bautechnisch meist ohne Probleme machbar. Zu berücksichtigen sei allerdings, dass heute oft andere Baunormen gelten als zu der Zeit, als die Gebäude in den Großsiedlungen entstanden.

Während der vergangenen zwei Jahrzehnte gingen im Bezirk durch Abriss zahlreiche Wohnungen verloren. Die Degewo ließ hier Elfgeschosser durch Abriss in drei-bis sechsgeschossige Häuser umwandeln. Ein Paradebeispiel für den „Stadtumbau Ost“ sind die Ahrensfelder Terrassen. An eine Aufstockung hier denke die Degewo nicht, erklärt Isabella Canisius, Pressesprecherin der Degewo. Bisher habe ihre Gesellschaft ein Aufstockungsprojekt in Oberschöneweide. Aufstockungen seien nicht billig. „Die Mieten dürften sich in einem oberen Preissegment bei zehn Euro bewegen“, erläutert die Pressesprecherin.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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