Kommt Einsparungswelle?
Bezirke sollen dem Land beim Ausgleich der Finanzen helfen

Wegen Corona muss auch im Rathaus in Helle Mitte zum Haushalt dieses Jahres neu gerechnet werden.  | Foto: hari
  • Wegen Corona muss auch im Rathaus in Helle Mitte zum Haushalt dieses Jahres neu gerechnet werden.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Mit den Einnahmeverlusten türmen sich auch im Land die zusätzlichen Ausgaben durch Corona auf. Berlin muss erneut sparen und der Finanzsenator versucht es mit einem Brief an die Bezirke. Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) will allerdings nicht von Sparen, sondern von einer stringenten Haushaltsführung reden.

Nach acht guten Jahren mit prallen Haushalten muss Berlin wieder kürzer treten. Die Bezirke sollen durch Einsparungen in ihren Budgets dazu beitragen. In einem Brief an alle Bürgermeister hat Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) die Bezirksämter aufgefordert, über ihre Möglichkeiten nachzudenken und Vorschläge zu machen.

Bürgermeisterin Dagmar Pohle hat zusammen mit den Bürgermeistern der Linken von Pankow und Lichtenberg darauf reagiert. Laut einem Bericht des Tagesspiegels wurde darin ein Gegenvorschlag „Null“ formuliert. Danach sollten den Bezirken 2020 weder Überschüsse noch Mehrausgaben bei den Haushaltsrechnungen angerechnet werden.

Diesen Inhalt des internen Schreibens wollte Pohle gegenüber der Berliner Woche nicht bestätigen, im Gegenteil, davon sei nie die Rede gewesen. Auch die genannte Gesamtsumme der durch die Bezirke einzusparenden 160 Millionen Euro gelte nicht mehr. „Diese Summe ist nicht mehr zutreffend und Summen für die einzelnen Bezirke sind bisher nicht genannt“, teilte Pohle auf Anfrage der Berliner Woche mit.

Nicht verbrauchte Personalausgaben einsetzen

Gleichzeitig erklärte sie, dass sich die Bezirke am Ausgleich für die zusätzlichen finanziellen Belastungen des Landes beteiligen werden. Klar sei zurzeit, dass 2020 nicht verausgabte Personalausgaben "eingesammelt" werden und für den Ausgleich anderer Ausgaben nicht mehr zur Verfügung stehen. „Es geht nicht ums Sparen, sondern um eine stringente Haushaltsführung,“ schreibt sie. Darin sei der Bezirk aber geübt.

Ähnlich wie die Bürgermeisterin sieht der Abgeordnete Stefan Ziller (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Hauptausschusses, den Brief von Kollatz als einen Einstieg in die Diskussion mit den Bezirken. Der Aufbau von Personal bei den Verwaltungen und der Rückstau an Investitionen wie bei Schulen müsse weiter abgebaut werden.

Auch die CDU möchte keine Corona-Einsparungen zu Lasten der Handlungsfähigkeit des Bezirks. „Soweit mir bekannt ist, wurde noch kein Projekt auf Landesebene gestoppt“, sagt Alexander J. Herrmann, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der BVV. Die Corona-Lasten müssten verteilt auf Land und Bezirke geschultert werden.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 214× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 981× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 642× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.131× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.019× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.