Was tun gegen den Ärztemangel?
CDU fordert Platz für Praxen

An der Hönower Straße in Mahlsdorf eröffnete im November vergangenen Jahres ein Ärztehaus.  | Foto: hari
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Viele Menschen im Bezirk suchen händeringend nach einem Arzt. Die CDU will, dass das Bezirksamt bessere Voraussetzungen für den Bau von Ärztehäusern schafft.

Die CDU-Fraktion fordert, dass das Bezirksamt bei größeren Neubauvorhaben künftig den Bau von medizinischen Versorgungszentren für die Grund- und Regelversorgung mit einplant. Bei mehr als 100 Wohnungen soll eine Fläche von rund 400 bis 500 Quadratmetern hierfür bereitgestellt werden. Bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften solle es darauf hinwirken, dass diese geeignete Räumlichkeiten für Arztpraxen schaffen und bevorzugt zur Verfügung stellen. Die Ausschüsse Gesundheit und Stadtentwicklung beraten als nächstes über den Antrag.

Für die bessere Versorgung des Bezirks mit Ärzten muss jedenfalls etwas getan werden. So liegt der Versorgungsgrad bei Hausärzten laut der aktuellen Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin bei nur 90,6 Prozent. Nur bei zwei anderen Bezirken, Lichtenberg und Treptow-Köpenick, ist der Versorgungsgrad schlechter. Bei der Versorgung mit Hautärzten liegt der Bezirk mit nur 76,7 Prozent vor Neukölln auf dem vorletzten Platz. Bei neun von 13 aufgelisteten Ärztegruppen liegt der Versorgungsgrad im Bezirk unter den angestrebten 100 Prozent.

Die besten Versorgungsgrade weisen Bezirke im Berliner Westen auf, allen voran Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch viele Ärzte gehen am liebsten dorthin, wo sich das meiste Geld verdienen lässt, nämlich an Privatpatienten. Berlin versucht gegenzusteuern, beispielsweise durch eine Vereinbarung des Landes mit der KV von 2013. Seitdem soll die Neuzulassung von Arztpraxen sich in der Stadt am Bedarf der einzelnen Bezirke orientieren.

Da Berlin insgesamt allerdings zu diesem Zeitpunkt noch als überversorgt galt, wurden wenige neue Praxen überhaupt eröffnet. Da auch bei den Ärzten nun allerdings eine zunehmende Zahl in den Ruhestand geht, wird sich dies künftig ändern. Ein Problem ist die Budgetierung bei den Ärzten. So orientieren sich die Budgets an den Vorjahren. Ältere Ärzte vor dem Ruhestand reduzieren oft die Öffnungszeiten. Wenn ein junger Arzt eine Arztpraxis übernimmt, muss er zunächst mit dem niedrigeren Budget auskommen. „Diese Deckelung muss in den schlechter versorgten Gebieten entfallen“, erklärt der CDU-Gesundheitspolitiker Mario Czaja.

Gesundheitsstadträtin und Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) fordert ein generelles Umdenken bei der Finanzierung des Gesundheitswesens. Hierzu gehöre die Aufhebung der Budgetdeckelung für Ärzte insgesamt.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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