Schildbürgerstreich: Fahrradbügel versperren Hauseingänge

Klaus Grahlmann ärgern die quer zu den Eingangstreppen angebrachten Fahrradbügel vor den Degewo-Häusern - besonders wegen seines Sohnes, der im Rollstuhl sitzt. | Foto: hari
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Marzahn. Neue Fahrradständer vor den Eingangstreppen sorgen für Unmut bei Mietern der Degewo. Sie fühlen sich von den Metallbügeln gestört und daran gehindert, ihre Wohnungen auf einfache Weise zu erreichen.

Im Juli dieses Jahres ließ die Degewo die neuen Fahrradbügel an den Hauseingängen in der Allee der Kosmonauten, der Luise-Zietz-Straße und der Marchwitzastraße anbringen. Sie glaubte, damit Mieterwünsche zu erfüllen. „In der Vergangenheit wurden die Räder meist an den Handläufen befestigt und versperrten die Eingangstreppen“, sagt Lutz Ackermann, Pressesprecher der Degewo. Dies habe viele Mieter geärgert. Die Bügel seien zudem bewusst quer zu den Eingängen angebracht worden, um die Vorgärten an den Häusern zu erhalten. Dies sei ein Wunsch vieler Mieter gewesen.

Die neue Lösung gefällt aber auch nicht – zumindest nicht den Bewohnern in der Allee der Kosmonauten. Auf Nachfrage habe das Kundenzentrum der Degewo nicht reagiert. "Bei Anrufen wurde ich nur abgewimmelt“, erklärt Klaus Grahlmann. Er wandte sich an die Berliner Woche. Grahlmann wohnt mit seinem behinderten Sohn in der Allee der Kosmonauten 84. Dieser ist Rollstuhlfahrer. Bis zum Juli konnte sein Vater die ganze Breite des Treppeneingangs nutzen, um den jungen Mann samt Rollstuhl über die Treppen zu hieven. Geblieben ist nur noch ein schmales Stück. "Ich muss jetzt den Rollstuhl direkt von vorn nach oben wuchten“, klagt Klaus Grahlmann beim Ortstermin.

Da höchstens zwei Fahrräder an den Bügel passen, nutzen viele Radfahrer weiter den Handlauf auf der linken Seite der Eingangstreppe. Der gewünschte Effekt durch die Degewo-Investition blieb also aus. „Es ist wirklich kaum noch Platz, um mit einem Rollstuhl zur Eingangstür zu kommen“, erklärt Grahlmann.

Im benachbarten Haus wohnt Dieter Kuhlitz. Dessen Frau hatte 2014 eine schwere Rückenoperation. „Sie kann das Geländer nicht mehr benutzen, weil auf der einen Seite die Fahrräder quer zum Laufweg angeschlossen sind und auf der anderen Seite gleichfalls Fahrräder stören“, sagt er. Diese Lösung sei besonders für ältere Mieter nicht hinnehmbar.

Die Klagen der Mieter wolle man nicht einfach vom Tisch wischen, allerdings werde es erst einmal keine baulichen Veränderungen geben. Der Degewo-Sprecher: "Möglicherweise werden die Einwände bei den Planungen für andere Häusern berücksichtigt." hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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