Die Hälfte der Erstklässler in Marzahn-Hellersdorf hat Förderbedarf
Laut dem Ergebnis der Einschulungsuntersuchung 2013/2014 hat die Hälfte aller Kinder in Marzahn-Hellersdorf Entwicklungsstörungen im motorischen, sprachlichen, kognitiven oder sozial-emotionalen Bereich. Besonders häufig davon betroffen sind Kinder bildungsferner Eltern. Dies betont Gesundheit- und Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Die Linke) in ihrem Bericht an die Bezirksverordnetenversammlung. Für den Schulbeginn 2013/2014 wurden 2709 Kinder untersucht.
Mit emotionalen Problemen ist gemeint, dass diese Kinder Schwierigkeiten haben, Bindungen zu anderen Menschen aufzubauen. Störungen dieser Art weisen auf Defizite zwischenmenschlicher Beziehungen schon im Elternhaus hin. Im weiteren Leben tendieren diese Kinder dazu, sich selbst zu isolieren und sie finden schwer Kontakt mit anderen Menschen. Bei 28 Prozent aller Kinder, die an den Einschulungsuntersuchungen 2013/2014 teilgenommen haben, wurden Defizite solcher Art festgestellt. Das sind vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Auch insgesamt liefert die Einschulungsuntersuchung erschreckende Ergebnisse. Die Hälfte aller Kinder hat Entwicklungsstörungen, wobei Sprachdefizite den größten Anteil daran haben. Bei 31 Prozent der Kinder sind diese Defizite so erheblich, dass eine Sprachförderung in der Grundschule empfohlen wurde.
Insgesamt müssen 56 Prozent aller Schüler ab der Einschulung gefördert werden. Das ist der höchste Wert in ganz Berlin. Die Zahl der Förderkinder konzentriert sich auf Familien mit geringem Einkommen und geringem Bildungshorizont. Die meisten Kinder mit Defiziten leben in Marzahn-Nord und Hellersdorf-Nord.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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